Nahtodforschung Deutschland
Religiöse Erfahrungen und die Psycho(patho)logie der Religionen
M.Schröter-Kunhardt
Facharzt für Psychiatrie
Suchtmedizinische Grundversorgung
Als Facharzt für Psychiatrie habe ich vor über dreißig Jahren die Nahtodforschung in Deutschland aufgebaut. Gleich zu Beginn (1990) wurden meine ersten beiden Publikationen über Nahtod-Erfahrungen mit Preisen ausgezeichnet:
a) Die Arbeit „Erfahrungen Sterbender während des klinischen Todes – eine Brücke zwischen Medizin und Religion“ erhielt den zweiten Preis beim 17. Wettbewerb der Zeitschrift für Allgemeinmedizin
b) Die Arbeit "New Facts and Proposals on N.D.E. and survival" errang den International Award Gastone De Boni der italienischen Parapsychologen.
Mit der größten deutschen Fallsammlung und 28 Publikationen über Nah-Toderfahrungen (near-death experiences bzw. NDEs), ca. einhundert Vorträgen an Universitäten, Kliniken, Bildungseinrichtungen und Kirchen, aber auch auf psychiatrischen Weltkonkressen und dem Kongreß für neurologische Intensivmedizin habe ich die deutsche Nahtodforschung aufgebaut und interdisziplinär in der Wissenschaft, aber auch in der Presse und in Filmen bekannt gemacht. Dabei kamen mir das elektive Mitstudium der Fächer Theologie, Religionspsychologie, Ethnologie und Parapsychologie sowie meine psychotherapeutische Weiterbildung zugute.
Auf dieser Homepage finden Sie meine Forschungsergebnisse unter den folgenden, im weiteren Verlauf dann genauer ausgeführten Kapiteln
I) Ergebnisse der Nahtodforschung
II) Folgende Texte/Veröffentlichungen
a) einen Fragebogen zur Erfassung von Nahtod-Erfahrungen
b) meine wichtigsten Publikationen, auf die sich die folgenden Texte beziehen
III meine Vortragstermine erhalten Sie auf persönliche Anfrage
IV) links zu den von mir wissenschaftlich betreuten bzw. kommentierten Fernseh-Sachfilmen über Nah-Todeserfahrungen.
Auf Wunsch können Sie auch eine DVD mit einigen der (von mir wissenschaftlich betreuten) NDE-Fernsehsachfilme erhalten.
V) Meine insgesamt 28 Publikationen über Nahtoderfahrungen, von denen einige über den link "ndelieMAIL" unter Punkt II herunterladbar sind, finden Sie unter der Rubrik "Meine Publikationen" (s.o.)
VI) Schließlich finden Sie auch Informationen über die unterschiedlichen Ideologien und Streitigkeiten zwischen den Interpreten von Nahtoderfahrungen, die gerade durch ihre Psychodynamik auf dieser Ebene ihre An- und Absichten bei ihrer Interpretation von NDEs besser erkennen und damit ihre Interpretation besser bewerten lassen
VII) Zusammenfassende Darstellung des Forschungsstandes über Nahtod-Erfahrungen als Diskussionsgrundlage für alle Interpreten.
VIII) Es folgen Daten über die Bedeutung, den Wert und die Richtigkeit bzw. Irrtümer bei der Bewertung von religiösen Visionen und Nahtoderfahrungen in den verschiedenen Religionen.
Dazu gehört auch die Bewertung religiöser Überzeugungen bis hin zur Darstellung ,seelisch krankmachender, also psychopathologischer Religionen/ religiöser Weltanschauungen und Kirchen.
IX) Religionen sind schließlich die einzigen Systeme, die sich heute noch der falschen (psychiatrischen/psychologischen) Normalisierung vieler (pathologischer) Formen von Sexualität entgegenstellen. Durch ihre Bewertungen von (pathologischer) Sexualität lassen sich Religionen bzw. religiöse Überzeugungen auch als seelisch gesund oder krankmachend qualifizieren.
Auch dazu finden Sie unter diesem Punkt herunterladbare Texte und Forschungsergebnisse.
Es folgen die Ausführungen der Kapiel I bis IX. Dabei können die zugehörigen Publikationen durch Anklicken der unterstrichenen BLAUEN Textpassagen heruntergeladen oder (bei fehlendem Unterstich) im Internet gefunden werden
I) ERGEBNISSE DER NAHTODFORSCHUNG (untergliedert in die Rubriken A-G)
A Die psychiatrischen und neurobiologischen zeigen, dass Nahtoderfahrungen genetisch-neurobiologisch angelegte Erlebnisse sind, die bei einem durchaus noch - aber anders - funktionierenden Gehirn ablaufen.
1 Es folgen beispielhaft einige neue Forschungsergebnisse, die - reproduzierbar und auch experimentell - belegen, dass NDEs durch das Halluzinogen DMT (Dimethyltryptamin) ausgelöst werden können
So wurde Ende 2018 eine sehr überzeugende neurobiologische Erklärung von NDEs veröffentlicht, die in einem Studiendesign die Auslösbarkeit von NDEs unter dem Halluzinogen DMT nachweisen konnte. Eine deutsche Zusammenfassung findet sich unter folgendem link: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/97179/Halluzinogen-erzeugt-Nahtoderfahrungen. Aus einer Zusammenfassung dieser Arbeit sei im folgenden zitiert:
26.09.2018 | Halluzinogene Drogenexperiment
Halluzinogen imitiert Nahtoderfahrung
Autor: Thomas Müller
Das Halluzinogen Dimethytryptamin kann viele Aspekte von Nahtoderfahrungen gut imitieren. Vor allem mystische Erlebnisse werden als ähnlich intensiv beschrieben.
... Moody selbst sah bereits einen Zusammenhang zwischen Nahtoderfahrungen und Erlebnissen unter serotonergen Halluzinogenen. Verblüffend ähnlich sind vor allem Berichte unter der potenten Droge N,N-Dimethytryptamin (DMT). Drogenreisende mit DMT beschreiben ebenfalls das Übergleiten in eine andere Welt, die sie wirklicher als die Realität empfinden. Auch hier wird zu Beginn häufig ein surrendes bis jammerndes Begleitgeräusch beschrieben, gefolgt von einer Auflösung des Körpers und des Ichs. Nicht selten begegnen die Berauschten anderen Wesen, reflektieren ihr Leben und denken über das Sterben sowie das Leben nach dem Tod nach, berichten Forscher um Christopher Timmermann von der Psychedelic Research Group am Imperial College in London.
Recht populär geworden ist der DMT-Konsum inzwischen als Teil des Ayahuasca-Kults in Südamerika. Um mit ihren Ahnen zu kommunizieren, nutzen Schamanen seit langem ein Gebräu, das neben DMT auch Hemmstoffe der Monoaminoxidase (MAO) enthält, welche den DMT-Abbau verzögern ...
Die Überlappungen zwischen Nahtod- und DMT-Erlebnissen haben jedenfalls zu der Hypothese geführt, dass das sterbende Gehirn DMT oder einen ähnlich potenten serotonergen Transmitter ausschüttet, der sämtliche als übernatürlich empfundenen Wahrnehmungen induziert.
Kontrollierte Studie
Um die Hypothese zu überprüfen, wollte das Team um Timmermann in einem Experiment zunächst einmal feststellen, ob und wie stark der DMT-Rausch echte Nahtoderlebnisse imitiert. Dazu injizierten die Forscher 13 gesunden Probanden DMT in einer Dosis zwischen 7 und 20 mg. Während einer weiteren Sitzung eine Woche später erhielten alle Placebo. Die Teilnehmer wussten jedoch nicht im Voraus, wann sie Placebo und wann DMT bekamen.
Der Drogeneffekt begann in der Regel 30 Sekunden nach der DMT-Injektion und dauerte maximal 30 Minuten. Eine Stunde nach Beginn konnten die Probanden wieder nach Hause geschickt werden.
Die Erlebnisse unter DMT und Placebo wurden mit einem speziellen Fragebogen, der „Near-Death Experience Scale“ (NDE), beurteilt. Dieser erfasst 16 Aspekte wie ein Gefühl von Frieden, extrakorporale Erlebnisse, veränderte Zeitwahrnehmung, ein helles Licht, eine Grenzlinie (point of no return), Begegnung mit Verstorbenen, religiösen oder mystischen Wesen, ein Gefühl von übermäßigem Glück und Verbundensein oder das Empfinden, eine andere Realität zu betreten. Bei Werten über sieben Punkten wird – etwa nach einem Herzstillstand – von einem Nahtoderlebnis ausgegangen. Möglich sind Werte zwischen minus 5 und plus 35 Punkten.
Die Probanden füllten zuvor einige psychologische Fragebögen aus. Dabei wurden Persönlichkeitsmerkmale herausgearbeitet und bisherige paranormale Erlebnisse abgefragt. In früheren Studien haben Personen mit solchen Erlebnissen oder Probanden, die an übernatürliche Phänomene glaubten, in der Regel höhere NDE-Werte erzielt.
Übergleiten in eine andere Welt
Die Resultate verglichen die Forscher schließlich mit denen von 13 gleichalten Personen mit dem gleichen Geschlecht, die nach einer lebensbedrohlichen Situation ein Nahtoderlebnis erwähnt hatten.
Zunächst erzielten alle Probenden unter der Droge Werte über 7 Punkte auf der NDE-Skala, nur einer erreichte diesen Grenzwert auch unter Placebo. Im Median wurden mit DMT knapp 15 Punkte erzielt, mit Placebo 0 Punkte. Fast alle Probenden hatten unter DMT das Gefühl, in eine andere Welt überzugleiten, aber keiner unter Placebo. Auch ein Gefühl von Frieden, Glück und Harmonie sowie eine geschärfte Sinneswahrnehmung beschrieben die meisten der Probanden mit der Droge, aber nicht unter Placebo. Sehr häufig wurden eine Trennung vom Körper, die Begegnung mit anderen Wesen sowie ein helles Licht beschrieben. Verstorbene und eine Grenzlinie sahen die Probanden kaum, das bisherige Leben lief vor ihren Augen sogar unter Placebo etwas häufiger als unter DMT ab.
Besonders auffällig unter DMT waren Berichte über die Auflösung des Ichs sowie mystische Erfahrungen.
Verglichen die Forscher die Resultate mit denen von Personen, die über ein Nahtoderlebnis berichtet hatten, fanden sie praktisch keine signifikanten Unterschiede. Insgesamt erreichten die fast Verstorbenen etwas höhere Werte (im Schnitt 16,0 versus 13,3 NDE-Punkte), ... .
Legt man die Neurotransmitterhypothese solchen Erfahrungen zugrunde, würde ein endogener serotonerger Transmittercocktail am Ende des Lebens von den Inhalten her zu einem etwas anderen Trip führen als DMT während einer gut vorbereiteten experimentellen Sitzung ... In beiden Szenarien, so Timmermann und Mitarbeiter, würden sich mystische Erlebnisse aber vor allem bei solchen Personen einstellen, die bereits zuvor an Übersinnliches oder Paranormales geglaubt hatten
(https://doi.org/10.3389/fpsyg.2018.01424)
2 Weitere neue Forschungsergebnisse zeigen, dass auch andere Charakeristika der Nahtoderfahrungen wie "Hyperrealität“, „Klarheit“, „Beweise“, „Gewissheit", „Verständnis“, „Einsicht“, „Erleuchtung“ oder „Offenbarung“ auf Hirnfunktionen beruhen:
Künstliche Hirnstimulation löste ekstatische Gefühle bei Epilepsie aus
Mittwoch, 26. Juni 2019
Marseille – Die Stimulierung einer bestimmten Stelle der Inselrinde hat bei 3 Epilepsie-Patienten, denen zur Vorbereitung auf eine Operation Elektroden ins Gehirn implantiert worden waren, kurze Momente von Glückseligkeit, Bewusstseinserweiterung und Klarheit ausgelöst ...
Wenn es bei Epilepsie-Patienten nicht gelingt, die Anfälle durch Medikamente zu verhindern, kann eine Operation angezeigt sein. Dabei wird versucht, den Entstehungsort der pathologischen Nervenimpulse zu entfernen. Um die Foci genau zu ermitteln, kann eine vorübergehende Implantation von Elektroden ins Gehirn notwendig werden.
Bei 3 Patienten, die am Hôpital de la Timone in Marseille behandelt wurden, wurde auch eine Elektrode in der Nähe der dorsalen anterioren Inselregion implantiert, da in deren Nähe der Focus der Epilepsie vermutet wurde.
Alle 3 Patienten berichteten nach der künstlichen Stimulierung der Elektrode über positive Gefühle, die sie mit Begriffen wie „Hyperrealität“, „Klarheit“, „Beweise“, „Gewissheit", „Verständnis“, „Einsicht“, „Erleuchtung“ oder „Offenbarung“ beschrieben. Das Team um Fabrice Bartolomei fühlte sich an eine Stelle im Roman „Der Idiot“ des russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski erinnert, der im Rahmen seines epileptischen Leidens selbst ekstatische Anfälle erlebt hatte. Die Hauptfigur Fürst Myschkin beschrieb die Anfälle mit einem Gefühl „überfüllt von uneingeschränkter Freude und Entrückung, ekstatischer Hingabe und vollkommenem Leben“.
Die Analyse der EEG-Signale ergab, dass die ekstatischen Gefühle von der dorsalen anterioren Inselregion ausgingen. Von dort wurden Verbindungen aktiviert, die einerseits zum „Gefühlszentrum“ Amygdala und zum „Gedächtniszentrum“ Hippocampus führen. Andererseits gibt es Verbindungen zu den „Entscheidungszentren" im präfrontalen Cortex. Dies passt zu derzeitigen Vorstellungen über die Funktion der dorsalen anterioren Inselregion, die mit der anterioren Inselrinde zum „Salienz“-Netzwerk des Gehirns gezählt wird.
Dort werden möglicherweise neue Erfahrungen (die über die Sinnesreize eintreffen) mit inneren Erwartungen abgeglichen. Das Ergebnis kann eine vermehrte Zufriedenheit oder eine Angstreaktion sein. Die künstliche Stimulierung der dorsalen anterioren Inselregion scheint das Gleichgewicht in Richtung Selbstzufriedenheit zu verschieben, was in einer extremen Form dann als Ekstase erlebt wurde.
Die gesamte Studie ist unter https://www.brainstimjrnl.com/article/S1935-861X(19)30230-X/fulltext verfügbar.
3 Auch andere Daten konnten zentrale Behauptungen (des Kardiologen van Lommel) widerlegen, dass NDEs bei funktionslosem Gehirn ablaufen.
So sagte van Lommel:
„Obwohl bei einer Nahtoderfahrung das Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wird, haben Patienten diese außergewöhnlichen Erlebnisse. Das kann nur bedeuten, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn entsteht“ und „Wenn es jedoch keine Gehirnfunktion mehr gibt, wie ein flaches Elektroenzephalogramm (EEG) aufzeigt, gibt es doch noch 18 Prozent der Patienten, die ein volles Bewusstsein und Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen haben“. Trotz Vorliegens gegenteilger Studienergenisse vertrat van Lommel noch Anfang April 2024 seine These vom beim NDE funktionslosen Gehirn auf (https://youtu.be/ YYTxbHH8-xI?si=2xTAPkcChNVDbdMeU).
Bei ausreichender Kenntnis der Forschungslage sind solchen falschen Aussagen jedoch schnell zu widerlegen.
So treten NDEs und ähnliche Erfahrungen gelegentlich auch im Alltag (spontan, bei Meditation oder unter Drogen) UND DAMIT BEI FUNKTIONIERENDEM GEHIRN auf. Im Sterben müssen dann natürlich dieselben Hirnareale (noch) aktiv sein
Das konnte auch experimentell i.R. einer neurologische Dissertation mit Induktion hypoxischer Synkopen (Kollapszustände mit Bewußtlosigkeit) an der Charité in Berlin gezeigt weden.
Bei 42 der 59 Probanden kam es dabei zu einer vollständigen hypoxischen Synkope mit einer durchschnittlichen Dauer von 12,1 +/- 4,4 Sekunden; die längste Synkope dauerte 21,7 Sekunden. IN DIESER KURZEN ZEIT traten viele NDE-Elemente auf, was klar belegt, daß NDE-Elemente in den ersten ca. 10 bis 20 Sekunden (bei vollständigen NDEs dann höchstwahrscheinlich in nur etwas längerer Zeit) einer hypoxische Hirnveränderung und damit bei durchaus noch vorhandener (veränderter) Hirnaktivität - und nicht bei einer EEG-Nullinie - auftreten.
Dabei wurden (in 24% d.F.) bei den Probanden dieser Studie bekannte Orte, Situationen und Menschen i.S. von einzelnen Bildern aus der eigenen Vergangenheit genau wahrgenommen. Einer sah beispielsweise Bilder aus seinem letzten Marokkoaufenthalt, ein anderer aus einer vor kurzem gesehenen Fernsehsendung, andere wiederum Menschen, die sie auf dem Klinikgelände gesehen hatten.
In 10 Prozent d.F. kam es z.B. zu einem OBE, außerdem wurden OBE-Vorstufen wie Gefühle der Schwerelosikeit, Leichtigkeit und Loslösung erlebt. So berichteten zwei Probanden nach ihrer Synkope: "Ich hatte das Gefühl aus mir herausgekommen zu sein, als könnte man den Körper verlassen ... man weiß nicht mehr ob man liegt oder steht, man ist aus seinem Körper raus, es ist als wenn man sich nicht mehr spürt". Während dieser Synkopen beobachteten sich die Probanden zuweilen selbst (von außen).
Weiterhin berichteten die Probanden in 5% d.F. von Tunnelerfahrungen, in 12% d.F. von übernatürlichen bzw. unbekannten Wesenheiten und - in 28% d.F. - von dem Gefühl bzw. dem Erleben des Eintritts in eine andere Welt (Lempert T, Bauer M, Schmidt D, Syncope: A Videometric Analysis of 56 Episodes of Transient Cerebral Hypoxia. Anals of Neurology, Vol 36, No 2, August 1994, 233-237; s. Syncope: a videometric analysis of 56 episodes of transient cerebral hypoxia - PubMed)
4 Damit sind auch van Lommels Behauptungen, daß Nahtoderfahungen bei einer EEG-Nullinie auftreten, falsch, was auch andere Studien belegen.
So wurde im Jahr 2022 erstmals das EEG eines Sterbenden aufgezeichnet - und zeigte dabei kurz vor und kurz nach dem Tod völlig überraschend eine ungewöhnliche Aktivität, die auch Nahtoderfahrungen erklären kann. Darüber wurde am 23.2.2022 wie folgt berichtet:
... Die US-Forschenden führten gerade ein EEG (Elektroenzephalogramm) bei einer 87-Jährigen durch, die an Epilepsie litt. Das EEG - es misst die elektrische Aktivität im Gehirn - wurde in diesem Fall gemacht, um den Beginn der Anfälle festzustellen.
Die Patientin erlitt während einer der Messungen jedoch einen Herzinfarkt und verstarb. Daher konnten die Ärztinnen und Ärzte 15 Minuten Gehirnaktivität rund um den Zeitpunkt des Todes aufzeichnen. Was sie herausfanden: Jeweils 30 Sekunden vor und nach dem Herzstillstand wies die Patientin zunehmende Gehirnströme auf. Diese als Gamma-Oszillationen bekannten Wellen treten sonst auf, wenn ein Mensch meditiert, Erinnerungen abru ft oder träumt....Forschende sind der Meinung, dass das Gehirn durchaus in der Lage dazu sei, koordinierte Aktivitäten durchzuführen, auch wenn kein Blut durchfließt.
Denn während das Gehirn Erinnerungen abruft, wird es von messbaren Schwingungen durchlaufen. Daher wäre es durchaus möglich - wie die Untersuchung nun zeigt - dass das Gehirn kurz vor dem Tod ein letztes Mal wichtige Lebensereignisse abspult. Diese seien sehr wahrscheinlich einer Nahtod-Erfahrung ähnlich, so Ajmal Zemmar, Leiter der Studie ... (https://www.n-tv.de/wissen/Was-passiert-wenn-wir-sterben-article23146180. html; s. https://www.frontiersin.org/articles/ 10.3389/fnagi.2022.813531/full.
Am 6. November 2022 wurden dann von dem Kardiologen Sam Parnia die AWARE-II-Studie an 567 in den USA und in Großbritannienwegen eines Herzstillstandes reanimierten Patienten erstmals veröffentlicht und dabei nachgewiesen, dass Nahtodeserfahrungen in der Reanimationsphase mit einer überaus aktiven Gehirnaktivität und eben nicht mit einer Nulllinie einhergehen. Über diese Studie wurde wie folgt berichtet:
... Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in einer Pressemitteilung vorgestellt und beim ... Symposium „American Heart Association’s Scientific Sessions“ in Chicago vorgetragen ... Sam Parnia und seine Kollegen arbeiteten dafür mit 25 Krankenhäusern zusammen, um die angewandten Wiederbelebungsmethoden sowie die Art der Gehirnaufzeichnungen besser vergleichen zu können ... 39 Prozent der (später noch befragbaren 28, m.Z.) Probanden berichteten, einzigartige und klare Nahtoderfahrungen gemacht zu haben. Zwei der 28 Teilnehmer erzählten etwa, während der Reanimation das medizinische Personal gehört zu haben. Drei weitere Patienten berichteten von traumähnlichen Erlebnissen – wobei unter anderem ein singender Fischer auftauchte. Sechs Probanden erinnerten sich sogar an die Erfahrung des Sterbens. Eine Person hörte, wie ihre verstorbene Großmutter zu ihr sagte, sie solle in ihren Körper zurückkehren ...
Mithilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) versuchten die Wissenschaftler die Gehirnaktivitäten der Patienten während der Reanimationsversuche zu messen. In 53 Fällen erhielten sie auswertbare Daten. Die Ergebnisse deuten auf eine erhöhte Gehirnaktivität hin. Bis zu einer Stunde nach Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen wurden starke Gamma-, Delta-, Theta-, Alpha- und Betawellen bei den Patienten verzeichnet – Hirnströme, die normalerweise auftreten, wenn ein Mensch bei Bewusstsein ist und kognitive Funktionen wie Denken oder Gedächtnisabrufe ausführt.
Unsere Ergebnisse belegen, dass Menschen, die kurz vor dem Tod und im Koma sind, eine einzigartige bewusste innere Erfahrung machen“, beschreibt Parnia in der Pressemitteilung. Das menschliche Selbstgefühl und das Bewusstsein würden – ähnlich wie andere Körperfunktionen – zum Zeitpunkt des Todes nicht vollständig aufhören ...
Den Studienautoren zufolge werden verschiedene „Brems-Systeme“ aktiviert, während das Gehirn „herunterfahre“. Das löst eine sogenannte „Enthemmung“ aus, die einen Zugang zu den Tiefen des menschlichen Bewusstseins verschafft – zum Beispiel an Gedanken und Erinnerungen aus der frühen Kindheit ... (https://www.welt.de/kmpkt/ article242125929/Nahtoderfahrungen-So-erleben-Patienten-den-Moment.html; s. auch https://www.eurekalert.org/ news-releases/ 970272 sowie folgende Zusammenfassung
https://www.medpagetoday.com/special-reports/features/101706)
Eine ganz neue Studie stammt schließlich aus dem Jahr 2024:
Revolutionäre Nahtod-Studie: DAS passiert im Gehirn, wenn wir sterben ...
Von: mara pallokat 03.04.2024
... Spannende Antworten gibt nun die Studie eines Forschungs-Teams um die Neurologin Jimo Bo rjigin von der University of Michigan (USA).Forschungs-Objekt war eine 24-jährige Patientin, die jahrelang unter Herzrhythmus-Störungen und Krampfanfällen litt. Eines Tages brach sie zusammen, musste wieder belebt werden und fiel im Krankenhaus in ein Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte. Nach drei Tagen beschloss ihre Familie, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen – und die Sterbende als „Patientin Eins“ dem Forschungs-Team zu überstellen.Die Wissenschaftler überwachten die Hirnströme und waren überrascht:
Nachdem ihr der Sauerstoff entzogen wurde, kam es zu einem Aktivitätsschub in ihrem sterbenden Gehirn.
-
Bereiche, die während der lebenserhaltenden Maßnahmen nahezu still waren, vibrierten plötzlich von hochfrequenten elektrischen Signalen, sogenannten Gamma-Wellen.
-
Insbesondere die Teile des Gehirns, die Wissenschaftler als „heiße Zone“ für das Bewusstsein betrachten, wurden extrem lebendig, die Wellen-Signale blieben länger als sechs Minuten nachweisbar.
... "Als sie starb, arbeitete das Gehirn von Patientin Eins in einer Art Hyper-Antrieb", so Professorin Borjigin im „ The Guardian“. „Während des Sterbens spielte sich im Gehirn minutenlang etwas ab, das erstaunlicherweise nach Leben aussah." ... „Entgegen aller Meinung ist das Gehirn während eines Herzstillstands tatsächlich superaktiv“, so Borjigin. Die Professorin ist sicher: "Patientin Eins" hatte eine Nahtod-Erfahrung mit außerkörperlichen Empfindungen, Visionen von Licht und Gefühle der Freude oder Gelassenheit (https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/ 2024/ratgeber/revolutionaere-nahtod-studie-das-passiert-im-gehirn-wenn-wir-aber sterben-87732096.bild.html).
Damit ist belegt. dass das Gehirn nach Beendigung der Sauerstoffzufuhr noch ca. 6 Minuten hochaktiv weiterarbeitet. Diese Zeit aber reicht (s. die o.g. Studie von Lempert unter A3) für die Produktion auch langer Nahtoderfahrungen völlig aus!
B Nah-Toderfahrungen entwickeln sich kontinuierlich aus den komplexen (Todes-)Träumen (Oneiroiden) komatöser Menschen, wenn deren Zustand sich verschlechtert. Aufgrund ihrer transkulturell gleichen - wenn auch individuell-kulturell-religiös unterschiedlich ausgestalteten - Grundelemente sind NDEs archetypische Träume, die inhaltlich ein Leben nach dem Tod simulieren.
C Die Auswirkungen von Nah-Toderfahrungen zeigen, daß es sich um außerordentlich beeindruckende universelle religiöse Erfahrungen handelt, die den Erlebenden häufig (aber durchaus nicht immer) zu einem religiösen Menschen machen, der sich sicher ist, daß es ein Leben nach dem Tod gibt.
D So wie die positiven Nah-Toderfahrungen indirekt auf die Existenz eines "Himmels" verweisen bzw. ja den Glauben an einen solchen wahrscheinlich sogar begründet haben, so könnte aufgrund der negativen Nah-Toderfahrungen auch auf die Existenz einer "Hölle" bzw. eines "Fegefeuers" geschlossen werden.
E Die gängige Reinkarnationslehre ist eine (volkstümliche bzw. unwissenschaftliche) Fehlinterpretation seltener ungewöhnlicher bzw. paranormaler Erfahrungen. Sie hat nichts mit Nah-Toderfahrungen zu tun und erweist den Glauben an Wiedergebnrt als Irrtum
F Die Auferstehungsberichte Jesu ähneln und übertreffen in den paranormalen Anteilen alle (prämortalen) Nah-Toderfahrungen, da letztere von LEBENDEN MENSCHEN und dabei zuallermeist nur von Einzelpersonen in Veränderten Wachbewußtseinszuständen bzw. in Form eines luziden Traums erlebt werden - während die Erscheinungen des VERSTORBENEN Jesus NACH SEINEM TOD und oft von mehreren Menschen gleichzeitig und bei normalem Wachbewußtsein erlebt wurden. Dabei ging er wie eine Spukerscheinung durch Wände und materialisierte auch kurzfristig seinen Körper mit den Nägelwunden. Beide Phänomene sind in wesentlich unkontrollierterer Form auch in der Parapsychologie bekannt.
Jesus hat außerdem ein nachgewiesenermaßen echtes, möglicherweise mit einer Art Eximer-Lasertechnik eingebranntes fotographisch genaues Bild seines Leichnams hinterlassen !!
I
II NDE-Fragebögen und die wichtigsten meiner Publikationen
a) Fragebogen zur Erfassung von Nahtod-Erfahrungen
b) meine wichtigsten Publikationen, auf die sich die folgenden Texte beziehen
III) MEINE AKTUELLEN VORTRAGSTERMINE ZUM THEMA NAHTODERFAHRUNGEN
Diese erfahren Sie von mir direkt via Telefon (0172/6249248) oder email m.schroeter-
Einige (Auszüge) meiner vielen wissenschaftlichen Vorträge über Nahtoderfahrungen können
Sie unter den folgenden Links bei youtube anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=PWoiXSIYzo4
https://www.youtube.com/watch?v=tr3Tpn--HrY
https://www.youtube.com/watch?v=Qn95PeI1zLw
IV) Folgende (von mir wissenschaftlich (mit)redigierte Filme stehen per link im Internet zur Verfügung (oder können als DVD angefordert werden):
a) ARD Dimension PSI: Nah-Toderfahrungen:
http://www.youtube.com/watch?v=SFG76l2Z_fI
http://www.youtube.com/watch?v=gCTnwivv9Hw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=oXQdlCXRpU4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=V_jjCFLSDlA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=oXQdlCXRpU4&feature=related
b) ARTE/HR3/SWFJenseitsreisen:
https://www.youtube.com/watch?v=eP-KlRKkESo
https://www.youtube.com/watch?v=fNewWGSmrdE
https://www.youtube.com/watch?v=kjSN5DaRLAM
c) BR 3 Blick ins Jenseits:
https://youtu.be/od1gwSTIJ4E?si=tTB5-Wcfb9sfguCb
d) NDR/ARD
Eine Kurzfassung der/meiner Forschungsergebnisse wurde von einem Fernsehsender als Bildpräsentation im Internet veröffentlicht:
Einmal Jenseits und zurück: Wie entstehen Nahtoderlebnisse?
Interessant ist auch die Dokumentation (mit mir) von Galileo Mystery "Wie sieht das Jenseits aus?"
https://youtu.be/7zeROhFxwTo?si=JyecbpCRbDRBBk55
V) Unter dem Reiter "Meine Publikationen" (s.o.) finden Sie meine Veröffentlichungen zum Thema Nah-Toderfahrungen
Diese sind dort in der Reihenfolge ihres Erscheinens - zuweilen mit links zum Herunterladen - aufgeführt. Die wichtigsten sind mit einem * markiert und mit dem obigen Link "NDElieMAIL" unter Punkt II (s.o.) herunterladbar.
VI) Nahtodforschung ist nun leider auch in Deutschland - wie zuvor in den USA und Frankreich - zu einem Gebiet des Kampfes um die richtige Interpretation und damit die richtige Weltanschauung/Religion (des Interpreten) und (damit) auch um Ruhm und Vorherrschaft auf dem inzwischen großen Markt von Büchern und youtube-Beiträgen zu diesem Thema geworden.
Da sich gerade in den Streitigkeiten die Psychodynamik, Motivation und Weltanschauung der NDE-Exegeten zeigen, die auch ihre Interpretation von Nahtoderfahrungen prägen, werden diese Konflikte im folgenden anhand einiger konkreter Vorfälle dargestellt. Mit diesem Einblick ist somit eine bessere Bewertung der jeweiligen Ab- und Ansichten der Interpreten möglich.
Damit sind wir aber auch bei einem tragischen Kapitel der Nahtodforschung angelangt, dem der Kämpfe unter den mehr oder weniger (oder gar nicht) in den zur Untersuchung der NDEs entscheidenden Fächern - das sind primär Psychiatrie, Neurologie, (Religions-)Psychologie, Parapsychologie und Theologie - ausgebildeten Exegeten. Dementsprechend haben sich die NDE-Forscher, die der amerikanischen "International Association for Near-Death-Studies" (IANDS) angeschlossen sind, in den USA und in Frankreich schon vor langer Zeit über die richtige Deutung gestritten und schließlich gespalten.
Dabei hat sich gezeigt: Im Rahmen der Deutung von Nah-Toderfahrungen werden letztere immer wieder zum Religionsersatz gemacht und die Weltreligionen parallel als einengendes "Korsett" abgewertet, das man als erlebender NDEr zumeist nicht mehr benötige. So werden NDEs z.B. über die Lehre Jesu gestellt oder das buddhistische Tibetanische Totenbuch als älteste und wichtige Quelle der (sogar zuweilen quasi experimentellen) Nahtodforschung wie auch unpassende neurowissenschaftliche Datenignoriert (oder vorschnell relativiert) - weil diese die eigene (über Bücher und youtube-Kanäle verkaufte) Deutung von Nahtoderfahrungen und damit auch die eigene Weltanschauung/Religion gefährden - und Revisionen verlangen ...
In diesem Rahmen ist es auch in Deutschland zu Streitigkeiten gekommen. So hat Herr Serwaty, der erste Vorsitzende des sog. Netzwerk Nahtoderfahrung (N.NTE), frühzeitig für das Netzwerk die "Deutungshoheit" über NDEs propagiert und und (Vortrags-) Marktbeherrschung für das N.NTE angestrebt. Dementsprechend kam es in diesem 2004 von mir mitgegründeten N.NTE kurz kurz vor und besonders nach und gerade wegen meines Austritts zu massiver unsachlicher Polemik gegen die von mir ca. 11 Jahre zuvor in Deutschland aufgebaute Nahtodforschung mit meinen bis dahin schon 28 Publikationen zu diesem Thema. Genau deswegen habe ich diesen Verein 2007 wieder verlassen.
Ein konkreter Anlaß dafür war die Tatsache, daß der Bundeswehrsoldat und Bauingenieur Serwaty ohne entsprechende eigene Qualifikation meine o.g. Publikationen und damit meine (lange vor Gründung dieses Vereins geleistete) elfjährigen Forschungsarbeit am 16.05.2007 als "platte Polemik,(unchristliche) Arroganz, noch nicht einmal für ernsthaft diskussionswürdig" qualifizierte.
Nach meinem Austritt verschickte Herr Serwaty dann heimlic, ohne h (ohne Kopie an mich) ein mich denunzierendes Rundschreiben an alle N.NTE-Mitglieder, so dass ich dazu keine Stellungnahme abgegeben konnte.Meine Bitte um Mitteilung der Adressaten seines Rundschreibens - auf juristische Schritte habe ich verzichtet - wurde von Serwaty nie beantwortet.
Eine weitere Reaktion dieses anfänglich von Laien dominierten Vereins auf meinen Austritt war dann der Versuch, meine Vortragstätigkeit zu denunzieren bzw. zu verhindern. So rief ein führendes Mitglied dieses Vereins bei einem meiner Veranstalter an und empfahl diesem, doch einmal meine Stellungnahme zum Thema Homosexualität zu lesen, bevor man mich zu einem Vortrag einlade ... . Im weiteren Verlauf zeigte sich die - trotz vielfacher laienhafter Fehleinschätzungen - "Deutungshoheit", Marktbeherrschung (und Ausschaltung von Konkurrenz anstrebende Zielsetzung des damals von Serwaty geführten Vereins N.NTE immer mehr.
So hat das Netzwerk anschließend und bis heute alle Hinweise auf meine homepage und meine Publikationen und sogar auf die unter Punkt IV (s.o) verlinkten besten deutschen. Fernsehsachfilme zum Thema Nahtoderfahrung (von ARD und ARTE) von seiner homepage entfernt, weil diese Filme mit mir produziert wurden.
Die Mitglieder und Anhänger dieses Vereins wiederum vermeiden (relativ sicher unter entsprechenden Absprache) dementsprechend bis heute alle Hinweise auf meine homepage bzw. meine Publikationen, obwohl diese die grundlegenden wissenschaftlichen Fachpublikationen der deutschen NDE-Forschung sind. Einladungen von mir als führendem NDE-Forscher und Begründer der deutschen Nahtodforschung (sowie des Vereins selbst) zu einem der einmal jährlich stattfindenden N.NTE-Vortragswochenenden sind seit meinem Austritt im Jahr auch nie mehr erfolgt. Ebenso werden andere ausgewiesene Spezialisten, die den Deutungsgrundsätzen des N.NTE nicht entsprechen (wie z.B. der Neuropsychologe Hoppe), nicht als Referenten eingeladen oder verlinkt.
Es geht also dem Netzwerk Nahtoderfahrungen und seinen Mitgliedern (und auch den wissenschaftlichen Protagonisten des N.NTE) nicht um unvoreingenommene Forschung, sondern um die eigene „Deutungshoheit“ (Serwaty) und die Ausschaltung bzw. Abwertung unliebsamer Konkurrenz. Wissenschaftliche Neutralität oder gar Spiritualität - geschweige denn christliche Feindesliebe - existieren also auf diesem Gebiet im N.NTE nicht, wenn es um die eigene Deutung und den eigenen, über Vorträge, Veröffentlichungen oder Youtube-Kanäle gewonnenen Ruhm und (andere) Gewinne auf dem Gebiet der Nahtoderfahrungen geht ...
Im Jahr 2012 veröffentlichte der Verein dann aber meine Thesen zur Frage des Halluzinationscharakters der NDEs unter dem Namen eines seiner Mitglieder (von Kamp) auf seiner homepage (http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.de/Sind Nahtoderfahrungen Halluzinationen, Träume oder Ähnliches?), ohne die Zitate als solche zu kennzeichnen und als Quelle meine entsprechende Publikation anzugeben. Meine Bitte, die Texte als Zitate kenntlich zu machen oder einen Plagiatsprozeß zu riskieren, führte dann zur Entfernung des Textes von der homepage des Vereins. Anschließend wurde dafür folgender Text eingefügt: „Der Beitrag wird z.Zt. überarbeitet und später an dieser Stelle zu finden sein“.
Im folgenden werden nun einige Musterbeispiele für die Fehldeutungen von NDEs durch das Netzwerks N.NTE genannt:
a) Die Krankengymnastin Sabine Mehne - damals noch Vorstandsmitglied des N.NTE - schrieb mir im Rahmen eines.email-Disputs zwischen mir und (Vorstands-)Mitgliedern des N.NTE im Jahr 2007, dass es für sie denkbar sei, dass auch Jesus (nur) eine oder mehrere Nahtoderfahrungen hatte, dadurch hellsichtig wurde und auch heilerische Fähigkeiten hatte. Für sie sei er aber nicht der Sohn Gottes, sie brauche ihn nicht, um die Auferstehung zu verstehen oder an Gott zu glauben.
Dementsprechend hieß es schon 2017 - also zehn Jahre nach ihrer letztgenannten Äußerung - in einer Rezension ihres Buches ("Der große Abflug") von Dr. med Walter Meili:
"Im Abschnitt Der Religion entwachsen (S. 50ff) schildert sie ihr Unbehagen mit dem christlichen Glauben, den sie bis zu ihrer NTE offenbar auf traditionelle Art lebte. Auf dem Hintergrund ihrer NTE, wo sie von einem Licht empfangen und sich bedingungslos geliebt fühlte, kommen ihr die Sündenvergebung durch Jesus Christus, sein Kreuzestod, Weltende, Wiederkunft Christi und Auferstehung der Toten unglaubhaft und «konstruiert» vor. Gerne nutzt sie die intellektuelle Unterstützung durch den in Netzwerk-Kreisen wohl bekannten Theologen Wennemar Schweer, dessen Mails sie in zustimmender Weise zitiert. Seine Jesus-kritischen Äusserungen gipfeln in der Formulierung «Christus kann nicht mehr als der ausserordentliche zentrale Glaubensinhalt angesehen werden.» (S. 54).
Wird hier nicht «das Kind mit dem Bade» ausgeschüttet? – Sicher nötigen die Nahtoderfahrungen einen zu einer Neubeurteilung diverser zentraler theologischer Inhalte. Man müsste also an der Theologie ansetzen, und nicht im Sinne Schweers an der «Entmythologisierung Jesu». So leicht kommt man nämlich an Jesus Christus nicht vorbei, was gerade auch viele NTE nahe legen. In meinem Buch habe ich mehrere NTE mit Jesus-Begegnungen zitiert, und zwar nicht nur solche von Christen. Zudem hörte ich neulich in einem Vortrag einer geflohenen Iranerin, wie weit verbreitet Jesus-Begegnungen unter Muslimen offenbar sind. Vielfach soll schon die Frage umgehen: «Ist Dir der weisse Mann auch begegnet?».
Mehnes Abrechnung mit dem Christentum erstaunt insofern, als sie andere weltanschauliche Fragen, z.B. jene der Reinkarnation (S. 98ff), mit unvergleichlich viel mehr Zurückhaltung angeht. Schade, dass sie solche nicht in gleicher Weise dem «Ewig-Vater» (Prophet Jesaja 9,5) bzw. dem «Licht der Welt» (Johannes-Evangelium 8,12) gegenüber übt" (https://www.netzwerk-nahtoderfahrung.org/index.php/literatur-sp-297422597/ buchbesprechungen/636-der-grosse-abflug-rezension.html).
b) Der N.NTE-Verein liess wissenschaftliche Publikationen zu den NDEs (z.B. in SCIENCE) in seinem Mitglieder-Rundschreiben durch eines seiner "wissenschaftlichen" Mitglieder, den fachfremden Orthopäden van Laack als "naiven Blödsinn" bezeichnen. Derselbe Orthopäde behauptet in seinen Vorträgen und einigen Fernsehauftritten (und vermutlich auch in seinen von ihm im Selbstverlag herausgebrachten Büchern über Nahtoderfahrungen) immer wieder, Nahtoderfahrungen könnten keine Halluzinationen sein, weil man nur bei intakten Sinnesorganen halluzinieren könne. Das aber ist definitiv falsch – und belegt das mangelende psychiatrische Grundwissen dieses selbsternannten Experten: Optische und akustische Halluzinationen treten genauso häufig bei Ausfall wie bei Funktionieren der Sinnesorgane auf – und selbst von Geburt an Taube können akustisch halluzinieren (Spitzer,M: Halluzinationen. Springer-Verlag, S. 40-46). In vielen Fällen treten komplexe optische und akustische (Musik-) Halluzinationen sogar erst dann auf, wenn die entsprechenden Sinnesorgane nicht mehr funktionieren bzw. (in Todesnähe) ausfallen (https://www.springermedizin.de/organische-halluzinose/hoerstoerungen/musikalische-halluzinationen-bei-einer-92-jaehrigen-mit-schwerho/23496764?utm_source=Update&utm_medium=email&utm_campaign=SM_NL_UPDATE_PSYCHIATRIE&utm_content=Praktische%20Aspekte%20der%20antidepressiven%20Pharmakotherapie&utm_term=2022-11-10&fulltextView=true&tid=TIDP1682356XF52E553DB4DB4FA7A70DC7C6D5B2832AYI4&nl_name=SM_NL_UPDATE_PSYCHIATRIE&nl_date=2022-11-10)
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c) Der langjährige N.NTE-Vorstandsvorsitzende Serwaty, als Bauingenieur und Bundeswehroffizier fachlich in Bezug auf die NDE-Forschung ein Laie, interpretierte NDEs noch sieben Jahre nach Gründung des N.NTE in seinen damals häufigen öffentlichen Auftritten weiterhin falsch (was anhand vieler und auch meiner o.g. Publikationen überprüft werden kann). Das tat er z.B. zuletzt in: "zur debatte" 4/2011,30-32:
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1) den Realitätscharakter der NDEs setzt er über den von Psychosen – das ist angesichts der handlungssteuernden Wirkung von religiösen Halluzinationen und Wahn bei Psychosen (s. VII) psychiatrisch falsch.
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2) NDEs seien „keine subjektiven Projektionen und ekstatischen Erregungszustände“ – das aber sind sie zumindest teilweise,
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3) Es gebe „keine überzeugenden physiologischen oder psychologischen Erklärungen“ der NDEs – das ist sicher falsch, was lange zuvor schon meine 28 Publikationen gezeigt hatten und auch die neuen Forschungsergebnisse belegen (s.o. I).
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4) „30 Jahre Forschung“ hätten nicht „zu einer wirklichen Aufklärung“ über das Wesen der NDEs geführt – auch das ist dementsprechend definitiv falsch.
d) Zwischenzeitlich hatte das „Netzwerk Nahtoderfahrung“ einen neuen Vorsitzenden, diesmal den Theologen Prof. Dr. Enno Edzard Popkes. Dieser setzte den polemischer Umgang des N.NTE mit mir als Gründer (mit erster Publikation 1990) und langjährigem Experten der deutschen Nahtodforschung trotz seiner erst kurzen Präsenz auf diesem Gebiet (seit ca. 2015 und damit 25 Jahre nach Forschungsbeginn) schon in unserem ersten Kontakt fort.
So hatte ich Popke ohne Wissen um seine Rolle im N-NTE 2016 mit der Frage meiner Teilnahme (als Zuhörer) an einem von ihm organisierten interdisziplinären Forschungssymposium über Nahtodeserfahrungen angeschrieben.. Als Antwort erhielt ich völlig überraschend eine unverhohlene Drohung:
„… ein Thema ist uns Organisatoren besonders wichtig: die Vermeidung unsachlicher Polemik! Polemik hat meines Erachtens auf der Ebene einer wissenschaftlichen Kommunikation keinerlei Platz und Funktion. Polemik entsteht oft in solchen Situationen, in denen zwischen einer sachlichen und persönlichen Ebene nicht richtig unterschieden wird. Und viele polemische Entgleisungen gehen auch schlicht auf persönliche Betroffenheit und Eitelkeit zurück.Diese Leitlinien werden wir jedem Teilnehmer der Tagung bereits nach einer Anmeldung kommunizieren. Wer sich dem nicht fügen möchte, kann sich gerne wieder von der Tagung abmelden. Und wir werden auf der Tagung genau darauf achten, dass diese Regeln des Diskurses auch eingehalten werden. Wenn dies nicht geschieht, wird das gastgebende Alfried-Krupp-Kolleg von seinem Hausrecht Gebrauch machen und entsprechenden „Störenfrieden“ die weitere Teilnahme verbieten.“
Da kaum anzunehmen ist, daß Herr Popkes vor der o.g. Tagung die teilnehmenden Wissenschaftlern - die meisten waren Theologen - vor Polemik warnen und im Falle derselben mit dem Hinauswurf drohen würde, bezog sich diese Drohung offensichtlich auf mich, was am Ende seiner folgenden Bemerkung noch deutlicher wurde:
„Freilich scheinen wir in Bezug auf Polemik ein unterschiedliches Verständnis zu haben. Ich beobachte vor allem auf Ihrer Homepage einen Grad an Polemik und persönlicher Diffamierung, der meines Erachtens nicht tolerabel ist. Wenn Sie also an der Tagung teilnehmen, so bitte ich Sie, die oben skizzierten Leitgedanken zu beachten. Die möglichen Konsequenzen bei Nicht-Beachtung habe ich ja erwähnt.“
Dass Polemik allenfalls und primär dem von ihm vertretenen Netzwerk Nahtoderfahrung zugeschrieben werden konnte, habe ich weiter oben ausführlich dargestellt. Meine danaufhin folgende anschließende Widerlegung falscher NDE-Deutungen durch die Netzwerk-Protagonisten ist natürlich keine Polemik, sondern Wissenschaft ... .
In seinem 2018 veröffentlichten Buch über Nahtoderfahrungen (Erfahrungen göttlicher Liebe Bd 1) setzte Popkes dann seine Angriffe bzw. seine Polemik gegen mich fort, indem er zuerst meine theologischen Publikationen zum Thema Nahtoderfahrungen als "Interpretation frühchristlicher Traditionen, die aus der Sicht einer historisch-kritischen Exegese wissenschaftstheoretisch schlechterdings untragbar ist" (S. 68) massiv abwertete.
Tatsächlich beruhen meine beiden sich auf die Lehre Jesu bzw. das Neue Testament bezihenden Publikationen "Nahtoderfahrungen aus der Sicht Jesu und seiner Nachfolger" und "Negative Nahtoderfahrungen: Gibt es eine Hölle?" auf einer fundierten theologisch-religionspsychologischen Deutung neutestamentlicher Texte, da ich in Heidelberg neben Religionspsychologie auch (primär bei Professor Berger) einige Semester Theologie studiert habe. Beide Arbeiten reflektieren auch Bergers späte theologische Position, die die historisch-kritische Methode relativierte und - ca. 15 Jahre vor Herrn Popkes - mystische Erfahrungen in die Exegese des Neuen Testaments mit einbezog (s. z.B. Bergers Buch "Jesus").
Daran anschließend zeigte Popkes dann in dem o.g. Buch sein ganzes polemisches, sich selbstüberschätzendes Potential: Er qualifiziert dort auch meine Publikationsentwürfe auf meiner homepage "zu anderen Themenfeldern wie Sexualität bzw. Homosexualität und Islam" als " Polemik ... als Folge mangelnder wissenschaftlicher Diskursfähigkeit" - obwohl er für diese Bewertung keinerlei Qualifikation besitzt!
Tatsächlich wurden die zu diesen beiden Themenbereichen auf auf dieser meiner homepage (unter Kapitel 7 und 8) veröffentlichten Daten zur Homosexualität und Islam von von der Ärztekammer Niedersachsen (auch juristisch) überprüft und dabei nachgewiesen, dass diese auf dem Boden der ärztlichen Berufsordnung stehen und somit schon damals und auch heute den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung gemäß den folgenden Vorgaben ärztlichen Berufsordnung repräsentieren:
Regeln zur Berufsausübung
§ 1 Aufgaben des Arztes
(1) Der Arzt dient der Gesundheit des einzelnen Menschen und der Bevölkerung ...
(2) Aufgabe des Arztes ist es, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen, Leiden zu lindern, Sterbenden Beistand zu leisten und an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken ...
§ 2 Allgemeine ärztliche Berufspflichten
-
Der Arzt … darf keine Grundsätze anerkennen und keine Vorschriften oder Anweisungen beachten, die mit seiner Aufgabe nicht vereinbar sind oder deren Befolgung er nicht verantworten kann.
-
Der Arzt … darf weder sein eigenes noch das Interesse Dritter über das Wohl des Patienten stellen.
(3) Eine gewissenhafte Ausübung des Berufs erfordert insbesondere die notwendige fachliche
Qualifikation und die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse
Inzwischen hält sich der Theologe Popkes auch auf anderen Gebieten, auf denen er keine ausreichende Expertise hat, für kompetent, diese (völlig neu) zu bewerten. So klassifiziert er die gesamten Neurowissenschaften als reduktiv-materialistisch und damit ungeeignet zur Erklärung von Nahtoderfahrungen, obwohl er auf neuropsychiatrischem Gebiet ein Laie ist und rezipiert z.B. nicht einmal die schon seit 2006 vorliegende psychiatrische NDE-Differentialdiagnose (eines archetypischen Oneiroids) ausreichend. Dementsprechend versteht er auch gegenteilige neuro-psychiatrische, parapsychologische und ethnologische Erkenntnisse unzureichend bzw. rezipiert auch diese nicht ausreichend.
Herr Popkes ist jetzt nicht mehr im Vorstand des "Netzwerk Nahtoderfahrung", sondern hat eine aus ihm und einem Pfarrer bestehende "Akademie für Thanatologie" gegründet . Auf dem youtube-Kanal dieser Akademie postet er jetzt u.a. regelmäßig Filme zusammen mit einem sog. Medium (Liza Gillhuber), deren Äußerungen über das Jenseits, über ihre Kontakte mit diesem sowie ihre Rückführungen in frühere Leben Herr Popkes dann angeblich wissenschaftlich bestätigt (s. z.B. Seelenwanderung und Seelenwachstum: Liza Gillhuber und Prof. Dr. Enno Edzard Popkes im Gespräch - 4).
DIe Zusammenarbeit mit sog, Medien propagiert Popkes gar als einen wissenschaftlichenZugang zum Jenseits und eine christlich-religiös zu empfehlende Methode in der Trauerbegleitung. Er glaubt also, auch die sog. Medialität neu be- und aufwerten zu können, obwohl er die dazu schon lange existierenden vielen parapsychologische Arbeiten mit wesentlich differenzierten (und auch kritischen) Ergebnissen erneut nicht (ausreichend) rezipiert. All das ist natürlich aus "Sicht einer historisch-kritischen Exegese wissenschaftstheoretisch schlechterdings untragbar" (um Popkes selbst in seiner Kritik an meinen Arbeiten zu zitieren).
An dieser Stelle sei z.B. auf das gerade in deutscher Übersetzung erschienene Buch Der "Der Sirenengesang hungriger Geister: Eine fesselnde Recherche über Channeling und Geistführer" des Reporters und Spezialisten für mediale Jenseitskontakte Joe Fisher verwiesen. In diesem von Colin Wilson im Vorwort als Meisterwerk der Medialitätsforschung bezeichneten Erfahrungsbericht "kam Fisher zu der schmerzhaften Erkenntnis, dass die Guides wie alle geschickten Betrüger ihn mit teilweisen Wahrheiten fütterten, damit ihre Lügen umso überzeugender erschienen. Er wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Ihm kam die Erkenntnis, dass sein (Jenseits-, m.Z.)Kontakt ... eine Selbsttäuschung gewesen war.... (https://www.amazon.de/Sirenengesang-hungriger-Geister-Channeling-Geistf%C3%BChrer/dp/3989920642/ref=asc_df_3989920642?tag=bingshoppin0b-21&linkCode=df0&hvadid=80264546957410&hvnetw=o&hvqmt=e&hvbmt=be&hvdev=c&hvlocint=&hvlocphy=&hvtargid=pla-4583864011899127&psc=1&msclkid=e2323c0083811a6378f35b7b1212270c#customerReviews).
Tatsächlich postuliert Popkes dann auch, dass Jesus schon (im apokryphen Thomas-Evangelium) die Reinkarnation gelehrt habe und dass sich alle Menschen über ihre "früheren Leben" zu Gott hin weiterentwickeln und so wie Jesus werden können - obwohl 99,99999% der Menschen ihre angeblichen früheren Leben gar nicht kennen und daraus dann auch nichts lernen können... .Die entsprechenden Erkenntnisse aus der Parapsychologie und Reinkarnationsforschung zu diesen Themata (s. z.B. die Publikationen des Psychiaters und Reinkarnationsspezialisten Stevenson oder meine Publikation zur Kritik der Reinkarnationslehre) sind dabei anscheinend nicht bekannt und werden in keiner Weise rezipiert.
In den youtube-Beiträgen seiner Akademie und in dem einseitig die N.NTE-Deutung propagierenden youtube-Kanal Thanatos propagiert Herr Popkes schließlich auch noch eine Allversöhnungstheologie, die sich mit den (indirekten) Versprechen vieler sog. Nahtodexperten deckt, dass alle Menschen nach dem Tod ins Licht und damit zu Gott kommen. und eine Hölle und damit eine Konsequenz für das verantwortbare Böse nicht existiert. Die Kirchen würden aber von Reinkarnation und Allversöhnung nichts wissen wollen, weil das ihre Macht bedrohen würde etc. (s. (458) Warum Christen von Reinkarnation heute nichts mehr wissen dürfen | Enno Edzard Popkes im Gespräch - YouTube). Diese Theologie stellt wie die NDEs eine Entdifferenzierung aller menschlichen Leistungen, Entwicklungsstadien und Reifegrade dar, die dem realen Leben somit in keinster Weise gerecht wird.
Herr Popkes verkündet somit auch noch einen neuen Jesus bzw. eine neue Theologie aufgrund apokrypher Texte und zur Zeit des Frühchristentums kursierender (platonischer) Vorstellungen über Reinkarnation und das Leben nach dem Tod. Dabei ignoriert er viele Texte in den anerkannten, nicht-apokryphen Evangelien oder deutet diese in seinem o.g. Sinne um. Auch das ist "aus der Sicht einer historisch-kritischen Exegese wissenschaftstheoretisch schlechterdings untragbar" (um ihn in seiner Kritik an meinen christologischen Publikationen zu zitieren).
So erwähnt Jesus in den in die Bibel aufgenommenen Evangelien nicht nur immer wieder die Hölle, sondern beschreibt auch die Entwicklung der Menschheit genau gegenteilig, nämlich nicht hin zu Gott, sondern zunehmend von Gott weg bis hin zur Endzeitrede mit massiver Christenverfolgung, Kriegen und Erdbeben, falschen Propheten und Zunahme der Gesetzlosigkeit bis hin zur Wiederkunft Jesu vor der Apokalypse (s. Matthäus 24 und Pararllelen) - was allein der Realität in unserer heutigen Zeit entspricht (Lukas 21,5-38 Rede über die Endzeit). Popkes illustriert somit selbst beispielhaft, wie man über wissenschaftlich teilweise nicht haltbare Interpretationen von Nahtoderfahrungen in die esoterische und realitätsabgewandte Irre geraten kann ... .
e) Das Abrutschen in die "Esoterik"aber passiert aber auch manchem Naturwissenschaftler wie dem inzwischen wegen seiner Koma-Erfahrung berühmten Ex-Neurochirurgen Eben Alexander, wenn sie (eigene) ungewöhnliche Erfahrungen (in Todesnähe) falsch deuten.
Dennoch wird auch er - gerade wegen seines beindruckenden Berufes (oder Titel) - gerne von dem dem N-NTE nahestehenden Youtube-Kanal "Thanatos" zur Unternauerung der eigenen NDE-Deutung herangezogen bzw.interviewt. Dabei hat Alexander während seines Komas keine Nahtoderfahrung erlebt, sondern ein typisches Oneiroid (s.o. Punkt B) dessen falsche überwertige Deutung mit dem Abgleiten in die Esoterik folgender Erfahrungsbericht der Evangelischen Zentrale für Weltanschauungsfragen illustriert:
Claudia Jetter
"Blick in die Ewigkeit"
Ein Abendworkshop mit Eben Alexander und Karen Newell
Der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander ist seit einer einschneidenden Nahtoderfahrung als Autor und Referent tätig. In seinen Büchern und Vorträgen berichtet er von der medizinisch nicht erklärbaren Jenseitserfahrung, die er während eines einwöchigen Komas gemacht habe. Zusammen mit seiner Partnerin Karen Newell gibt Alexander Meditationskurse, in denen Teilnehmende lernen, mithilfe von heilenden Klängen bewusstseinserweiternde Zustände herzustellen, die seiner Jenseitserfahrung gleichkommen. Alexander wurde durch seinen Bestseller „Proof of Heaven. A Neurosurgeon‘s Journey into the Afterlife“ (2012)1 und durch diverse TV-Auftritte (u.a. mit Oprah Winfrey, 2014) bekannt. Unsere Referentin Claudia Jetter hat an einem solchen Kurs teilgenommen.
An einem Freitagabend Ende Mai setze ich mich um 20 Uhr noch mal an meinen Schreibtisch, um an einem Online-Seminar mit dem Titel „Blick in die Ewigkeit“ teilzunehmen. Der Teaser kündigt einen Vortrag eines Neurowissenschaftlers zum Thema Nahtoderfahrung an und verspricht eine praktische Einführung in die Welt der „Sacred Acoustics Audiotechnologie“, einer Art Klangmeditation, mit deren Hilfe ich meine „eigene Verbindung zu innerem Wissen und den tieferen Realitäten der Existenz erforschen“ kann.2 Gefunden habe ich das zweistündige Seminar über die Website des „Frankfurter Rings“, eines großen Esoterikforums.3 Die Pandemie hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Schaut man in den Kalender des Portals, stößt man fast ausschließlich auf Webinare, Online-Seminare und Live-Streams, die man kostenpflichtig buchen kann. Das Zielpublikum scheint sich damit arrangiert zu haben. So öffne ich an jenem Abend um kurz vor acht gleichzeitig mit ca. 45 weiteren Teilnehmenden, vornehmlich Frauen mittleren Alters, den angegebenen Zoom-Link und warte darauf, dass die Moderatorin mich „eintreten“ lässt.
Zuerst gibt es eine kurze Vorstellung der beiden „Mentoren“4 durch die Leiterin des „Frankfurter Rings“, Brita Dahlberg, sowie Angaben zu Ablauf und Dauer der Veranstaltung. Bereits in den Einführungsworten wird die zentrale Botschaft des Abends platziert: dass die materialistische Weltanschauung unseren Blick auf das kosmische Bewusstsein verstellt. Um das Grundproblem unserer verfehlten Weltanschauung zu verdeutlichen, erzählt die Moderatorin kurz die Geschichte des Neurochirurgen Eben Alexander, dessen naturwissenschaftliches Weltbild ins Wanken geraten sei, nachdem er 2008 während eines Komas intensive Jenseitserfahrungen gemacht habe. „Während einer Nahtoderfahrung tauchte er in Sphären ein, in denen alle Beschränkungen von Raum und Zeit aufgehoben waren und er der unendlichen, liebevollen Kraft des Universums gewahr wurde.“5 Dabei wird betont, dass Alexander zuvor an der Harvard Medical School gearbeitet habe − und dass er die Erkenntnisse aus seiner Jenseitserfahrung mit empirischen Daten belegen könne. Bevor der Vortrag beginnt, wird noch Alexanders Partnerin Karen Newell vorgestellt,6 die später eine meditative Sequenz mit „binauralen Beats“ anleiten wird.7
Eben Alexanders spirituelle Reise
Zu Beginn des Vortrags stellt nun auch Eben Alexander selbst noch einmal seine langjährige Tätigkeit als Neurochirurg an der Harvard Medical School heraus, nach deren naturwissenschaftlichen Maßstäben seine Koma-Erfahrungen nicht zu erklären seien.8 Und endlich schildert er diese Erfahrungen. Er berichtet von verschiedenen Ebenen – der „Regenwurmperspektive,“ dem „Übergangstal“ und dem „Kern“ – zwischen welchen er sich durch musikalische Portale bewegen konnte. Seine anschauliche Darstellung von ihn umschlingenden Wurzeln in der „Regenwurmperspektive“ oder von dem Gefühl eines göttlichen Hauchs, der ihn berührte, während er auf den Flügeln eines Schmetterlings durch das „Übergangstal“ flog, zeichnet ein eindrückliches Bild seiner spirituellen Reise. Nach einer Begegnung mit seinem Schutzengel, der ihm (telepathisch) heilende Worte zusprach, gelangte er zuletzt, so erzählt Alexander, mithilfe der Musik von Engelschören zum „Kern“ – zu dem Ort, wo unsere Wahrnehmung von „Liebe, Heilung und Ganzheit“ entsteht und wo einzig die göttliche Präsenz wahrgenommen werden kann.9 Begleitet vom Klang des „Om“ hatte er im „Kern“ verschiedene Visionen, die ihm dabei helfen sollten, die Welt der heilenden Klänge besser zu verstehen.10
Nach einer Woche wacht Alexander wieder auf und versucht, das Erlebte medizinisch aufzuarbeiten. „Ich selbst war mein größter Skeptiker“, betont er erneut. Schließlich folgt er doch dem Auftrag, den er im „Kern“ erhalten hat, und beginnt, seine Geschichte mitsamt seiner Botschaft von den heilenden Klängen zu verbreiten und sich über das im Jenseits Gelernte „mit vielen Forschern aus der ganzen Welt“ auszutauschen.11 Passend ausgerichtet auf sein deutsches Publikum stellt Alexander abschließend fest, dass verblüffend viele seiner Erkenntnisse den Transzendenzvorstellungen des Deutschen Idealismus entsprächen.
Nun ist die Schilderung vorbei, die „Bewusstseinsrevolution“ präsentiert. Eine gute Stunde ist vergangen. So oder so ähnlich hat Alexander seine Geschichte schon häufig vorgetragen, beispielsweise 2014 bei der Theosophischen Gesellschaft in Boston.12 So steht sie auch in seinem Bestseller. Man hat daraufhin die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Weil sie für den Referenten übersetzt werden müssen, werden wir aufgefordert, sie in den Chat zu tippen. Sehr früh kommt die alles entscheidende Frage: Was sagt „die Wissenschaft“ dazu? Alexander antwortet, er bekomme unglaublich viel Post von Hunderten von Leuten, die im medizinischen Bereich arbeiteten, von Ärzten oder Ingenieuren, die seinen Versuch, „die Wissenschaft“ mit den Erfahrungen der „höheren Seele“ und dem alles verbindenden Bewusstsein zu vereinen, sehr begrüßten. Er antwortet routiniert und lässt dabei die kritischen Stimmen vieler medizinischer Kollegen unerwähnt.
Dann die nächste Frage: Wenn in direktem Kontakt mit dem Göttlichen eine umfängliche Heilung möglich ist, kann solch eine Heilung auch in unseren Sphären geschehen? Und wenn ja, wie? Alexander antwortet vorsichtig und betont, dass das Wissen um die Möglichkeit einer solch „wundersamen“, also medizinisch nicht erklärbaren Heilung die Grundvoraussetzung für ein Gelingen sei. Und er verweist auf andere Menschen mit Nahtoderfahrungen, die von vollumfänglichen Heilungen berichten. Er verweist auch auf die „Sacred Acoustics“, womit ähnliche bewusstseinserweiterte Zustände erreicht werden könnten. Die Reihung der beiden Aussagen suggeriert dem Hörer, dass Heilung möglich ist. Gesagt hat er das so aber natürlich nicht. Auch die folgende Frage lässt erkennen, welche Hoffnungen manche dazu veranlasst haben, an dieser Veranstaltung teilzunehmen: Eine Frau berichtet, dass ihr manchmal ihre verstorbene Tochter im Traum begegne. Sie möchte wissen, ob sie durch die „Sacred Acoustics“ leichter und gezielter in jene Sphären eindringen könne, wo Kommunikation mit ihr möglich sei. Alexander verweist auf ehemalige Workshop-Teilnehmer, die berichtet hätten, dass der Schleier, der die Kommunikation mit Verstorbenen erschwere, durch die heilenden Klänge dünner geworden sei. Wieder der Verweis auf andere – eine Andeutung, aber keine Garantie.
Zum Schluss erklärt Alexander, entsprechend seiner Rolle als Wissenschaftskommunikator, warum die „binauralen Klänge“ so stark wirkten. Er greift dabei auf die Evolutionsbiologie zurück. Dann übergibt er das Wort an seine Partnerin Karen Newell, seine spirituelle Lehrerin für „heart consciousness“ („Herz-Bewusstsein“).
Einführung in die Sacred Acoustics
Es schließt sich der Höhepunkt des Abends an: die Herzfrequenz-Meditation, die uns praktisch in die „Sacred Acoustics“ einführen und uns mit den „tieferen Realitäten der Existenz“ verbinden soll. Die spirituelle Reise soll durch die binauralen Klänge vereinfacht werden. Laut Newell kann sie auch Menschen ein Meditationserlebnis ermöglichen, die sonst nur schwer „abschalten“ können. Bevor es richtig losgeht, stellt die Anleiterin noch mögliche Empfindungen und Erfahrungen in Aussicht, die bei der Meditation entstehen können. Von einem anderen Zeitempfinden ist die Rede, von tiefem Frieden und eindrücklichen Licht- oder sogar Zukunftserfahrungen. Nie fehlt die einschränkende Wendung „Manche Zuhörer werden …“.
Die nachfolgende Klangmeditation wird von einer Videosimulation begleitet. Ein tiefer, durchdringender Ton ertönt, welcher später durch weitere, eher getragene Klänge sowie ein tiefes „Om“ – den „Klang der Urschwingung“ – ergänzt wird. Während die Videosimulation ein Partikel zeigt, das durch das Universum gleitet, werden wir angeleitet, richtig zu atmen. So richtig will die beruhigende Atmosphäre aber nicht aufkommen, da die Tonsequenz nach jedem sanft gesprochenen Satz von Newell durch die darauffolgende Synchron-Übersetzung unterbrochen wird – die Tücken einer internationalen Meditation per Zoom.
Nach sieben Minuten ist alles vorbei. Für längere Sequenzen müssen wir uns die CDs von Newell kaufen oder uns zumindest auf ihrer Website mit Namen anmelden. Es folgt noch eine kurze Nachbesprechung, jedoch ohne den Austausch von persönlichen Erfahrungen − und stattdessen wieder mit den relativierenden „Manche von euch haben vielleicht XY gespürt …“-Sätzen. Ob jemand der Anwesenden, wie Newell andeutet, wirklich ein „spirituelles Abenteuer“ erlebt hat, „durch eine Tür in die Zukunft geblickt“ oder mit einem verstorbenen Menschen gesprochen hat, bleibt daher ungewiss. Zum Schluss werden wir von den Mentoren für den Versuch gelobt, zu unserem Ur-Bewusstsein zurückzugelangen und uns damit selbst zu helfen. Und da wir mit allen und allem verbunden sind durch das eine göttliche Bewusstsein, so lässt sich schließen, bedeutet Selbsthilfe wohl immer auch Hilfe für andere.
Reflexion und Einschätzung
Das Unterfangen, evidenzbasierte Medizin und Metaphysik zu vereinen, hat in den USA eine lange Geschichte. Seit die Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert die Deutungshoheit über „wahres Wissen“ gewonnen haben, versuchen Vertreter und Vertreterinnen der Esoterik und des Spiritismus, sich über Autoritäten aus diesem Bereich zu legitimieren. Mit ihrem „Sacred Acoustics“-Konzept bedienen Alexander und Newell das gängige esoterische Narrativ des „verborgenen Wissens“, das durch bestimmte, nicht allen Menschen zugängliche Praktiken angeeignet werden kann.13 Die praktische Anleitung zur „Seelenwachstum“14 fördernden Klangmeditation verspricht dabei eine Selbstermächtigung, die schnell zur Methodengläubigkeit werden kann.
Um seine mirakulöse Erfahrung und im Anschluss daran die „Sacred Acoustics Audiotechnologie“ zu autorisieren, setzt Alexander bewusst seinen akademischen Titel ein. Auch wenn er zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung 2012 schon seit einigen Jahren nicht mehr als Neurochirurg gearbeitet hatte und bereits vor seinem Koma wegen diverser – gerichtlich verhandelter – Behandlungsfehler in Verruf geraten war, hält ihn das bis heute nicht davon ab, sich als den bekehrten Neurochirurgen aus Harvard zu präsentieren, der Wissenschaft und Weltseele wieder vereint.15 Seine „wissenschaftliche Beweisführung“ ist jedoch umstritten.16 So berichtet die Ärztin Laura Potter, die Alexander während seiner Meningitis in der Notaufnahme behandelte, dass sein Koma keineswegs von der Meningitis ausgelöst worden sei und es keineswegs eine volle Woche angedauert habe, wie Alexander behauptet. Stattdessen sei es durch Medikamente verursacht worden, die Alexander immer wieder in deliriumartige Bewusstseinszustände beförderten.17
Weitaus problematischer als Alexanders medizinische Darstellung sind allerdings die daraus gezogenen Schlüsse und Andeutungen von ganzheitlicher Heilung. Durch geschickte Rhetorik wird eine solche zwar nie explizit versprochen, aber doch implizit in Aussicht gestellt, wie man bei der Fragerunde erkennen konnte. Auch die Hinweise auf eine mögliche Kommunikation mit verstorbenen Menschen suggerieren den Teilnehmenden, dass seelische Heilung durch Begegnung möglich, ja sogar wahrscheinlich sei, sofern man die im Seminar gelernten Strategien berücksichtige. Das aktive Schüren solcher Heilungserwartungen nutzt die physische und emotionale Gebrochenheit mancher Teilnehmenden aus und kann gefährlich werden, wenn keine anderweitige medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird.
Das Geschäftsmodell von aufeinander aufbauenden Seminaren mit dazugehörigen CDs, Videos und Büchern offenbart obendrein das finanzielle Interesse der „Mentoren“, die in erster Linie eine starke Kundenbindung schaffen wollen − womöglich noch vor der Verbindung zwischen meinem Bewusstsein und der Weltseele. So kostet das erste, noch vergleichsweise günstige Angebot des Abend-Workshops (21.5.2021) 35 Euro. Es beinhaltet allerdings nur eine kleine Kostprobe der Klangmeditation. Um die Technik richtig zu erlernen, gibt es, neben dem ebenfalls vom „Frankfurter Ring“ angebotenen Tagesworkshop (97 Euro), ein breites Angebot an Hybrid-Kursen,18 die kostenpflichtig weitergeführt werden können.
Aus theologischer Sicht reiht sich Alexanders spirituelle Weltanschauung nahtlos in die ur-amerikanische Tradition des spirituell Suchenden ein, der sich, losgelöst von einengenden konfessionellen Zwängen und materialistischen Weltdeutungen, verschiedenster Traditionen bedient und diese in einem unverbindlichen, transpersonalen und spiritualistischen Weltbild verbindet.19 Die Abgrenzung zum Gott des Christentums wird mit dem der asiatischen Meditation entstammenden Laut „Om“ als alternativer Gottesbezeichnung deutlich markiert. Mentales und Physisches werden auf ein drittes, allumfassendes Prinzip zurückgeführt – das „Göttliche“ –, das letztlich den kategorialen Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf, welches Gottes Hilfe bedarf, aufhebt. Anstatt eines Trost spendenden Vertrauens auf Gott bleibt dem Menschen, der hier auf sich allein gestellt ist, nur die Hoffnung, Erkenntnis und Heilung durch die gelernte Technik zu finden.
Claudia Jetter, 01.09.2021
Anmerkungen
1 Deutsch: Blick in die Ewigkeit. Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen, München 2013.
2 Vgl. https://frankfurter-ring.de/veranstaltung/blick-in-die-ewigkeit(opens in a new tab) (Abruf der in diesem Beitrag angegebenen Internetseiten: 21.6.2021).
3 Der Frankfurter Ring wurde 1969 gegründet. Dort werden u. a. Vorträge und Seminare zu den Themen ganzheitliche Heilweisen, innere Einkehr, sinnliche und außersinnliche Erfahrungen sowie Körper- und Psychotherapien angeboten. Neben den Veranstaltungen publiziert das Forum ein Magazin und wirbt aktiv in den sozialen Medien.
4 Alle Referentinnen und Referenten des Frankfurter Rings sind auf der Website als „Mentoren“ aufgeführt, was den Lehrcharakter der Veranstaltungen unterstreicht. Vgl. https://frankfurter-ring.de/referenten(opens in a new tab).
5 Aus dem Teaser-Text der Veranstaltung, https://frankfurter-ring.de/veranstaltung/blick-in-die-ewigkeit(opens in a new tab).
6 Die Rollenaufteilung hat stark symbolhaften Charakter: Als Mann und Arzt scheint Alexander das (mangelhafte) rationale Wissen zu repräsentieren. Erst nach einer dramatischen „Bekehrungserfahrung“ dringt er zu einem verborgenen ganzheitlichen Wissen durch, welches Newell als Frau intuitiv erkannt und durch praktische Methoden zugänglich gemacht hat.
7 Wie uns im Laufe des Seminars erklärt wird, stimulieren die „binauralen Klänge“ der „Sacred Acoustics Audiotechnologie“ unser Stammhirn. Da dieses wesentlich älter sei als der akustische Bereich der Hirnrinde, der normale Klänge verarbeitet, könne dadurch unsere Wahrnehmung manipuliert und das „Ur-Bewusstsein“ wiedererlangt werden.
8 Alexander argumentiert, dass den ärztlichen Berichten nach seine Gehirnfunktion so stark eingeschränkt war, dass Halluzinationen und Träume nicht möglich gewesen seien. Dies sei der Beweis dafür, dass es ein vom Gehirn unabhängiges Bewusstsein gebe. Kritiker widersprechen Alexander und führen die Erfahrungen auf Halluzinationen bzw. die Ausschüttung von Endorphinen zurück. Vgl. Michael Shermer: Why a Near-Death Experience Isn‘t Proof of Heaven, Scientific American, 1.4.2013, https://tinyurl.com/hd5s3y(opens in a new tab).
9 Alexander nennt das Göttliche „Om“, da das der Klang gewesen sei, den er im „Kern“ gehört habe, und weil das Wort „Gott“ zu vorbelastet und „klein“ sei.
10 Alexander berichtet im Vortrag u. a. von einer Vision, in der ein Fisch wiederholt aus dem Wasser auftaucht, in die Luft springt und wieder eintaucht. Das interpretiert er als Sinnbild für die Reinkarnation, wobei der Moment in der Luft das Stadium der Seele in der Zwischenwelt repräsentiert.
11 Im Laufe des Abends weist Alexander immer wieder auf die „Galileo Commission“ hin, deren neuester Bericht den Titel „Beyond a Materialist Worldview: Towards an Expanded Science“ trägt. Die Mitglieder des Projekts wenden sich gegen einen rein materialistischen Zugang als einzige Grundlage für Wissen und Werte. Vgl. www.galileocommission.org(opens in a new tab).
12 Vgl. www.youtube.com/watch?v=qbkgj5J91hE(opens in a new tab).
13 Vgl. Matthias Pöhlmann: Esoterik,www.ezw-berlin.de/html/3_143.php(opens in a new tab).
14 Alexander spricht viel von „soulgrowth“ („Seelenwachstum“) und dem Weiterentwickeln der „higher soul“ („Höhere Seele“), die auf dem Weg nach Hause sei, um wieder vollkommen (geheilt) zu werden. Dieses Vokabular entstammt der amerikanischen Romantik, welche in spiritistischen Zirkeln seit den 1880er Jahren starken Anklang gefunden hat und spätestens seit der gegenkulturellen Jugendbewegung der 1960er Jahre im amerikanischen Mainstream angekommen ist. Vgl. Catherine Albanese: A Republic of Mind and Spirit. A Cultural History of American Metaphysical Religion, New Haven 2007.
15 Vgl. „Proof of Heaven“ doctor faced a $3million malpractice lawsuit when he fell into a coma, Daily Mail Online, 24.12.2013, https://tinyurl.com/5xppbb6f(opens in a new tab). Vgl. auch Luke Dittrich: The Prophet, Esquire, 2.7.2013: „Before Proof of Heaven made Dr. Eben Alexander rich and famous as a ‚man of science‘ who‘d experienced the afterlife, he was something else: a neurosurgeon with a troubled history and a man in need of reinvention“ (www.esquire.com/entertainment/interviews/a23248/the-prophet(opens in a new tab)).
16 Vgl. Shermer: Why a Near-Death Experience Isn‘t Proof of Heaven (s. Fußnote 8).
17 Vgl. Dittrich: The Prophet (s. Fußnote 15).
18 Vgl. hierzu das Angebot des „Inner Sanctum Kurses“, welches asynchrone Lerneinheiten beinhaltet wie auch monatliche Live-Fragerunden. Für einen Monat kostet dieses Angebot 25 USD, für ein Jahr 200 USD. Vgl. www.innersanctumcenter.com/program(opens in a new tab).
19 Vgl. Leigh Eric Schmidt: Restless Souls. The Making of American Spirituality, Berkeley 2005.
(https://www.ezw-berlin.de/publikationen/artikel/blick-in-die-ewigkeit/;Hervorhebungen von mir)
VII Zusammenfassung der aktuellen Forschungsergebnisse als sachlichen Diskussionsgrundlage für die Interpretation von Nahtoderfahrungen
Nahtoderfahrungen beginnen nachweislich schon in den ersten ca. 8-20 Sekunden einer zerebralen Durchblutungsstörung bzw. eines Sauerstoffmangels und gehen mit messbaren Hirnfunktionen und EEG-Aktivitäten einher. Ein vollständiges NDE (z.B. von Frau Uhlig in der talkshow FLIEGE) dauert dann nur wenige Minuten. Ursächlich ist dafür die Ausschüttung von körpereigenen DMT. Wie unter experimenteller Gabe von Halluzinogenen mit den beiden Polen "Ozeanische Selbstentgrenzung" und "Angstvolle Ich-Auflösung" kommt es auch bei den NDEs durch die hochgradige Wirkung der Affekte bzw. von set und setting in Todesnähe immer zu einer entdifferenzierenden Polarität in Form von "Himmel"- oder "Höllen"-Erfahrungen.
Die (universellen) archetypischen Grundelemente der NDEs wie das Verlassen des Körpers, der Lebensfilm bzw. das Ordal im Mittelalter (eine Versuchung wie bei der Versuchung Jesu in der Wüste), die Übergangsbilder in ein „Jenseits“, (zum Beispiel die Tunnel in westlichen NBEs), die Himmels- und Höllenbilder und die erscheinenden Geist- bzw Lichtwesen, Engel und religiösen Figuren sind in den Nahtoderfahrungen IMMER sowohl individuell als auch religiös/kulturell unterschiedlich ausgestaltet und damit traumtypische halluzinative Ausgestaltungen der archetypischen Grundelemente.
Keine Ausgestaltung der archetypischen Grundlemente ist also objektiv, d.h. bei auch nur zwei Personen gleich, sondern jeder erlebt andere Bilder von Tunnel, Himmel, Hölle oder Grenzzone etc. So sehen z.B. die Jesuserscheinungen bei jedem Nahtoderlebenden anders aus. Jesus hat manchmal z.B. blaue Augen, was bei ihm als Aramäer nicht der Fall gewesen sein kann. Auch tauchen in den Nahtoderfahrungen zuweilen noch lebende Menschen auf, was eine klare Halluzination ist.
In nicht-westlichen Kulturen fehlen dementsprechend Jesusfiguren oder ein Tunnel, es finden sich dagegen andere kultur- und religionsspezifische religiöse Figuren. In Indien z.B. werden die NDEr nicht durch einen Tunnel, sondern durch Todesboten (yamdoots) über u.a. eine Waldpassage ins "Jenseits" gebracht und die Rückkehrmotive sind mehrheitlich Verwechslungen mit einem anderen Verstorbenen. Im Iran erscheinen wiederum verstorbene (oder auch lebende!) Imame (die z.B. selbst im Jenseits noch im gewaltaffinen und weltweit Gewalt auslösenden Koran lesen).
Im christlichen Mittelalter wiederum tauchten überwiegend religiöse Autoritäten auf und es gibt keinen Lebensfilm, sondern es wird aus einem Lebensbuch vorgelesen. Heutzutage werden ein Lebensfilm (mit oder ohne Bewertung) und zumeist nur verstorbene Verwandte oder Bekannte gesehen. Auch bei Kindern sind die Bilder altersgemäß ausgestaltet, viel häufiger als bei Erwachsenen tauchen bei ihnen auch ihre Lieblingstiere auf. Somit sind die Ausgestaltungen der NDE-Grundelemente immer spezifisch für die Kultur, die Religion und für das jeweilige Individuum. und damit alle abhängig von den (unbewussten) Erwartungen und der Reife und der Psychodynamik des Erlebenden..
Da Menschen mit Nahtoderfahrungen in diesem archetypischen Traum erstmals ihrem Leben luzid bzw. wachträumen, sind sie - wie alle Luzidträumer in ihren Wachträumen - von der (objektiven) Realität der Bilder völlig überzeugt. Selbst die leuchtenden Farben der Bilder von Nahtoderfahrungen finden sich auch in den luziden Träumen und den oneirioidalen Träumen komatöser Patienten. Letztere gehen bei zunehmender Todesnähe interessanterweise kontinuierlich in Nahtoderfahrungen über.
Während jedoch Luzidträumer in wiederholten Wachträumen die Steuerbarkeit ihrer somit halluzinierten Bilder erkennen, ist das bei Nahtoderlebenden (und komatösen Patienten) zumeist nicht der Fall, da ihr Erlebnis zumeist nur einmalig ist und somit kein Lernprozeß stattfinden kann. Sowohl NDEr und komatöse Patienten können danach nur mühsam von der Überzeugung abgebracht werden , dass es sich bei ihrem Erlebnis um eine absolute (größere) Realität gehandelt hat (siehe dazu Kapitel I B).
Die somit offensichtlich traumhaft-halluzinative Steuerbarkeit auch der Nahtoderfahrungen zeigt sich besonders in den Fällen, in denen der Erlebende beschreibt, dass er zum Beispiel an eine Treppe oder an seinen verstorbenen Großvater dachte, die dann jeweils auch gleich erschienen. Das ist typisch für o.g. (Luzid-)Träume, in denen auch unbewusste Wünsche in halluzinierte Bilder umgesetzt werden. Ein solcher Fall ist das durch ihr Buch und viele Fernsehauftritte bekannte NDE von Christine Stein, die sich nach einem Autounfall in einem paradiesischen Garten wiederfand. Als sie dann plötzlich an ihre Eltern dachte, verwandelte sich der Grasboden in einen Glasboden, durch den sie auf die Erde zurückschauen und ihre Eltern sehen konnte.
Schließlich ist auch die Bewertung des eigenen Lebens im Lebensfilm abhängig von Kultur, Religion und Reife des Betroffenen und damit nicht objektiv. All das zeigt gleichzeitig die den Nahtoderfahrungen ÜBERGEORDNETE Wichtigkeit der Religion bzw. Weltanschauung und Kultur und damit auch der Reife des Nahtoderlebenden, denn diese bestimmen die immer individuelle Ausgestaltung der archetypischen Bildmotive, die Deutung und die Auswirkungen der Nahtoderfahrungen. Damit wird auch die in der NDE-Szene übliche Abwertung der Bedeutung von Religion, Kultur und Psychodynamik und der Erlebenden zugunsten einer - in Einzelstudien durchaus nicht ausreichend nachweisbaren - Zunahme einer übergeordneten "Spiritualität" i.S. eines Religionsersatzes relativiert.
Mit den individuell ausgestalteten Bildern der NDE-Grundelemente werden nun jedoch zuweilen auch außersinnliche, also dem Betroffenen relativ sicher unbekannte Informationen übermittelt, was als Hinweis auf die im Sterben - und damit (wie schon lange bekannt) - in religiösem setting zunehmenden PSI-Leistungen erklärt werden kann. Dieses aus der Parapsychologie bekannte Phänomen wiederum kann dabei durchaus als Hinweis auf eine im Sterben zunehmende außersinnliche bzw. (damit auch) außerkörperliche Weiterexistenz des Erlebenden gewertet werden. Beispiele dafür sind sich später erfüllende Präkognitionen oder der Kontakt mit einem Geschwisterkind im NDE, von dessen Abtreibung der Erlebende nichts wußte (was natürlich schwer nachzuweisen ist).
Tatsächlich sind auch die (selten!) verifizierten außersinnlichen Wahrnehmungen der Alltagsrealität im außerkörperlichen Erleben (out-of-body-experience, OBE), eine Ausnahme von der halluzinativen Ausgestaltung der NDEs. OBE-fähige Individuen werden deswegen auch in der Parapsychologie experimentell (als remote viewer) erfolgreich zur Erzeugung außersinnlicher Wahrnehmungen eingesetzt. Außerkörperliche Erfahrungen sind aber zuweilen auch als Rekonstruktionen vorheriger unbewusster Wahrnehmungen erklärbar, was durch zusätzlich im Raum gesehene Gegenstände, die aber nicht dort waren, belegt wird,
Auf jeden Fall deuten gerade die out-of-body experiences auf den Beginn eines außerkörperlichen Weiterlebens der Seele hin und sind deswegen auch ein kaum widerlegbares Indiz dafür, dass Nahtoderfahrungen ein Leben nach dem Tod vorbereiten sollen - und damit den Glauben an ein Leben nach dem Tod viel glaubwürdiger als das Gegenteil machen !
Mit all diesen Erklärungen ist jedoch die Frage nach der Quelle des reinen klaren Lichtes (der Liebe) nicht beantwortet. Zuweilen beschreiben die Erlebenden dieses als Teil ihrer selbst, öfter aber als ein externes göttliches Licht (der Liebe). Dieses erinnert sehr an das göttliche Licht, das dem Christenverfolger Saulus auf dem Weg nach Damaskus erschien - und ihn zum Christentum konvertieren ließ (ähnlich den Konversionen zuvor materialistischer NDEr). Im Gegensatz zu dem inneren Licht der NDE in Todesnähe erschien dieses bei Saulus jedoch in normalem Wachbewußtsein und wurde auch von den Mitreisenden gesehen. Die Stimme aus dem Licht verkündete dabei eine sich später erfüllende Präkognition.
Der Automatismus jedoch, mit dem auch dieses Licht experimentell in Lemperts Dissertation in den nur ca. 8-20 Sekunden dauernden Synkopnen auftrat (s. Kapitel I A), spricht eher für eine Erklärung des Lichtes als das eigene, neurobiologisch-immanente (und göttliche) Potential der Liebe des Menschen als Ebenbild Gottes. Das würde auch erklären, warum auch dieses Licht in den NDEs immer unterschiedlich ausgestaltet ist.
Ähnlich sieht es dar Tibetanischen Buddhismus mit der ältesten Tradion über Nahtoderfahrungen. Nach ihm ist dieses Licht der Urgrund aller Wirklichkeit, die absolute Wahrheit und mit dem eigenen, Tod und Geburt transzendierenden Bewußtsein identisch, das von allen Begrenzungen befreit ist und reine Seligkeit beinhaltet.
Die immens wichtige Botschaft der Liebe und einer gesunden, weil liebenden Religiosität ist auf jeden Fall ein entscheidender Wert der Nahtoderfahrungen. Beide wurden jedoch schon von Jesus vor 2000 Jahren verkündet. Sie haben die Welt aber nur in den - in unserer Zeit immer mehr bedrohten und verfolgten - christlichen Kreisen bzw. Kulturen besser gemacht. Nahtoderfahrungen werden somit die Welt nicht mehr retten, zumal sie nicht im Ansatz so weit verbreitet, bekannt und wirksam sind wie die Religionen, was am Negativ-Beispiel des Islam unter Kapitel VIII genauer dargestellt wird.
Insgesamt sind Nahtoderfahrungen also sicher deutliche Hinweise auf ein neurobiologisch angelegtes Programm, das auf ein Leben nach dem Tod verweist und nur dann einen Sinn hat, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt. Sie betonen außerdem den ungeheuren Wert der Liebe - und bestätigen damit die Lehre Jesu als die einzige Weltreligion der Liebe. Eine definitive Aussage über das genaue Leben des Einzelnen nach seinem Tod (z.B. wie sieht das "Jenseits" aus, wer kommt in den Himmel, gibt es Reinkarnation, oder eine Allversöhnung etc.) lassen sie jedoch nicht zu. Die Entwicklung der Menschheit hängt somit - und nur das sehen wir täglich in der Realität - viel mehr von der Gesundheit (oder der Psychopathologie) ihrer viel weiter verbreiteten Weltanschauungen/Religionen ab als von ihren Nahtoderfahrungen.
Wer Nahtoderfahrungen jedoch zu einer Art Ersatzreligion (der Allversöhnung) macht, verkennt nicht nur ihre halluzinativen Elemente. Er ignoriert und nivelliert - wie auch die affektgesteuerten NDEs - alles Negative und alle individuellen moralischen und Entwicklungs-/Reife-Unterschiede der Menschen, Religionen und Kulturen, weil er allen den Himmel verspricht - und entwertet so alle individuellen Anstrengungen des Menschen. Die Schöpfung ist dann nur ein Spiel Gottes und der freie Wille sinnlos, weil sich Gott auch mit dem verantwortlich bösen Sein versöhnt, für das es keine Konsequenzen im Jenseits gäbe ... .
VIII Zur Problematik und den Folgen falscher Interpretationen religiöser Visionen am Beispiel des Islam
A Einleitung: Weltweite Zivilisationsstörung durch den Islam aufgrund falscher Interpretation von Mohammeds Visionen und akustischen Halluzinationen
Nahtoderfahrungen werden also in der NDE-Szene direkt oder indirekt gerne zum Religionsersatz und damit als überwertige Idee zum gefährlichen, weil falschen Heils- und Himmelsversprechen für alle Menschen gemacht. Diese Gefahr falscher Einschätzung religiöser Visionen zeigt sich auch bei den (großen) Religionen - mit den schlimmsten Folgen im Islam, auf den deswegen im folgenden genauer eingegangen werden muss.
So hatte auch Mohammed eine – mittelalterlichen christlichen Nahtoderfahrungen ähnelnde - Himmel-Höllen-Vision mit anschließendem häufigem Stimmenhören im Rahmen einer Temporallappenepilepsie, bei der bekanntermaßen religiöse Visionen auftreten können (Seelische Störungen bei Epilepsie (Volker Faust; PERSINGER, M. (1984), Propensity to report paranormal experiences is correlated with temporal lobe signs, Perceptual and Motor Skills 59, pp. 583-86; PERSINGER, M. (1989), Modern neuroscience and near-death experiences: Expectancies and implications: Comments on „A neurobiological model for near-death experiences”, Journal of Near-Death Studies 7, 4, pp. 233-39). Die Bilder seiner initiatorischen Vision bestanden wie alle Nahtodbilder aus Projektionen bzw. Halluzinationen subjektiver und religiös-kultureller Annahmen mit einer gemeinsamen Botschaft: Dass jeder Mensch für sein verantwortbares Sein nach dem Tod Konsequenzen erleben wird.
Mohammed selbst führte dann noch dutzende *** Angriffskriege zur Verbreitung des Islam. Bis zu seinem Tod im Jahr 632 n.Chr. hatte er so den Islam gewaltsam in weiten Teilen der arabischen Halbinsel verbreitet. Diese Kriege zur Verbreitung des Islam wurden dann von seinen Nachfolgern in Kleinasien, Afrika, INdien und nahezu ganz Europa mit kultur- und religionszerstörenden Methoden bis heute fortgesetzt und illustrieren damit den von Beginn an weltweit zivilisationszerstörenden, massenmörderischen und damit welteit fremdgefährdenden Charakter des Islam:
635 n.Chr. (464 Jahre vor Beginn der christlichen Kreuzzüge): Ein muslimisches Heer erobert das zum christlichen byzantinischen Reich gehörende Damaskus, die Hauptstadt des christlichen Syriens. Sofort beginnt die Zwangsislamisierung. Das bedeutet: Nichtmuslime müssen eine Kopfsteuer zahlen und sind praktisch aller Rechte und Schutzes beraubt. Nur wer kollaboriert (konvertiert) wird verschont.
636: Schlacht von Kadesia. Eroberung Mesopotamiens samt der sassanidischen Hauptstadt Ktesiphon. Sofort nach dem Gewaltsieg beginnen ausgedehnte Plünderungen. Khalif Umar ließ bei der Eroberung als Maßnahme der Zwangsislamisierung die große Bibliothek von Madâin (vergleichbar der Bibliothek zu Alexandria) verbrennen, und auch später noch suchte der mohammedanische Fanatismus alle antiken Schriften zu vernichten, wo er ihrer nur habhaft wurde.
637: Ein muslimisches Heer erobert das zum christlichen byzantinischen Reich gehörende Jerusalem. Sofort beginnt die Zwangsislamisierung. Kirchen und Synagogen werden ausgeraubt oder geschleift, männliche Einwohner getötet, Frauen und Kinder vergewaltigt und versklavt. Priester werden zum Teil gekreuzigt.
640: Eroberung und Brandschatzung Kairos. Fast die gesamte männliche Einwohnerschaft wird niedergemetzelt, Frauen und Kinder vergewaltigt und versklavt. Die antike Bibliothek von Kairo geht in Flammen auf. Die Zwangsislamisierung beginnt umgehend.
642: Ein muslimisches Heer erobert das zum christlichen byzantinischen Reich gehörende Alexandria, die Hauptstadt des christlichen Ägyptens.
642: Entscheidungsschlacht bei Hamadan (Ekbetana) gegen das Sassanidenreich. Große Teile des heutigen Iran fallen in die Hand der muslimischen Eroberer. Das prachtvolle Ekbetana, die vermutlich älteste Stadt der Welt, wird fast vollständig zerstört. Unwiederbringliche Kunst- und Kulturschätze gehen verloren. Sofort beginnen ausgedehnte Strafaktionen, Plünderungen, Versklavungen und Zwangsislamisierung, die erst um das Jahr 900 abgeschlossen sind.
645: Ein muslimisches Heer erobert das christliche Barka in Nordafrika (Lybien) und vernichtet die uralte griechisch-römische Stadt vollständig. Die Einwohner gehen geschlossen in die Sklaverei.
650: Die letzten Gebiete des Königreichs Armenien werden überrannt, geplündert und zwangsislamisiert.
652: Ein Angriff moslemischer Piraten (Korsaren) auf die Insel Sizilien wird zurückgeschlagen. Die Küstendörfer aber liegen in Ruinen. Viele Einwohner sind tot oder wurden versklavt.
667: Weitere Angriffe moslemischer Piraten (Korsaren) auf die Insel Sizilien sind an der Tagesordnung, werden aber zurückgeschlagen. Küstendörfer und Kirchen müssen mehr und mehr befestigt werden. Trotzdem werden immer wieder Einwohner verschleppt.
674: Ein muslimischer Angriff auf Konstantinopel (Hauptstadt des christlichen byzantinischen Reiches und Sitz des christlichen Kaisers) wird abgewehrt.
700: Die italienische Insel Pantelleria wird von Moslem erobert und die Einwohnerschaft versklavt. Die Insel entwickelt sich zu einem moslemischen Piratennest.
708: Der muslimische Feldzug zur Eroberung des christlichen Nordafrikas erreicht die Atlantikküste. Auf seinem Vormarsch wurden sämtliche Städte und Siedlungen Nordafrikas geplündert und niedergebrannt. Mehr als 50% aller Einwohner Nordafrikas sind am Ende des Feldzuges tot. Millionen werden vergewaltigt, gefoltert und versklavt ...
710: Mit der Eroberung der letzten christlichen Stadt Nordafrikas ist das gesamte ehemals christliche Nordafrika islamisiert. Fast alle der 400 christlichen Bistümer in Nordafrika gehen unter. Nordafrika war eine einstmals blühende christliche Welt, die bedeutende Theologen des christlichen Altertums hervorgebracht hat: Tertullian, Cyprian, Athanasius, Augustinus.
711: Muslimische Heere überschreiten die Meerenge von Gibraltar und fallen in Europa ein. Beginn der Eroberung der iberischen Halbinsel (heute Spanien und Portugal). Sofort beginnt die grundlegende Zwangsislamisierung der eroberten Gebiete. Die Kopfsteuern sind höher und die Leibstrafen härter als sonstwo unter dem eisernen Stiefel des Islam.
711: Qutaibaibn Muslim beginnt im Auftrag der arabischen Umayyaden Herrscher von Chorasan aus die Unterwerfung von Transoxanien. Er erobert die bedeutenden Städte Samarkand und Buchara welche restlos geplündert und beinahe entvölkert werden. Die Überlebenden enden in der Sklaverei oder werden zwangsislamisiert. Auch Choresmien und das Ferghanatal werden unterworfen.
711: Entweihung der auf dem Tempelberg befindlichen Basilika Santa Maria zur al-Aqsa-Moschee (die „entfernteste“) durch Abdel-Wahd. Heute gilt diese Moschee als drittwichtigste im Islam, weil Muhammad dort auf seiner „himmlischen Reise“ gebetet habe ... Diese prächtige Kirche war einst von Kaiser Justinian (527-565) erbaut worden. Für den Islam bedeutet die Umwandlung einer berühmten Kirche zugleich immer auch Sieg über das Christentum ...
712: Die Eroberung Südspaniens ist abgeschlossen. Die nordafrikanischen Sklavenmärkte bersten über von europäischen Sklaven.
712: Islamische Eroberer erreichen die Grenzen Chinas und Indiens. Hinter ihnen (so zeitgenössische Chronisten) stehen sämtliche eroberten Gebiete in Flammen Bald unternehmen die Araber auch erste Vorstöße nach Sindh. Ströme von Sklaven gelangen auf die Märkte des nahen Ostens.
713: Die Araber erobern Barcelona, überschreiten die Pyrenäen und beginnen mit der Eroberung Südfrankreichs. Rund neunzig Jahre nach Mohammeds Tod stehen muslimische Heere (nicht etwa muslimische Missionare!) im christlichen Reich der Franken (heute: Frankreich).
717: Ein muslimischer Angriff auf Konstantinopel (Hauptstadt des christlichen byzantinischen Reiches und Sitz des christlichen Kaisers) wird abgewehrt. Auf dem Rückzug des islamischen Heeres werden die Ländereien östlich des Bosporus dem Erdboden gleichgemacht, die Einwohner in die Sklaverei verschleppt.
720: Die Araber erobern in Südfrankreich Narbonne und belagern Toulouse. Der Feldzug dient weniger der Zwangsislamisierung als dem Raub und der Beschaffung von Sklaven.
720: Erneuter Landungsversuch moslemischer Truppen auf Sizilien bei dem es zu ausgedehnten Gefechten und Verwüstungen kommt.
723: Abwehrschlacht bei Tours und Poitiers (heute: Frankreich): Sieg der europäischen Heere über die muslimischen Heere. Die Muslime werden hinter die Pyrenäen zurückgeworfen, verwüsteten und plündern auf dem Rückzug noch das Umland und können Tausende Gefangene in die Sklaverei führen. Sie behalten aber weite Teile der iberischen Halbinsel (heute Spanien und Portugal) in ihrem Besitz.
731: Plündernd brechen islamische Heere in Südfrankreich durch. Von Dijon bis Sens nahe der Loire, sowie Langres und Luxeuil fällt ihnen faktisch ganz Frankreich südlich der Loire in die Hände.
735: Muslime greifen erneut Südfrankreich mit starken Heeren an. Zwar gelingt es ihnen nicht die angestrebten Städte und Länder zu erobern, doch alle Einwohner die ihnen in die Hände fallen werden versklavt, Frauen und Kinder zudem vergewaltigt.
751: In der Schlacht am Talas besiegt ein muslimisches Araberheer erstmalig ein chinesisches Heer.
810: Islamische Truppen besetzen Korsika und benutzen es von nun an als Basis für Angriffe auf die Südküste Frankreichs.
831: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen die sizilianische Stadt Palermo.
832: Muslimische Einheiten überfallen und plündern Marseille, wobei große Mengen Sklaven und Waren erbeutet werden.
835: Von Sizilien setzen die Muslime auf das Festland über und verwüsten Kalabrien.
838: Islamische Truppen überfallen erneut Südfrankreich und das Rhonetal, um zu plündern.
840: Tarent und Bari fallen in die Hände moslemischer Invasoren. Beide Städte werden aufs schwerste geplündert und gebrandschatzt. Tausende geraten in Sklaverei.
840: Das unter fränkischem Schutz stehende Benevent wird von islamischen Angreifern besetzt.
841: Brindisi fällt nach heftigen Kämpfen in die Hände moslemischer Invasoren.
841: Capua (Kampanien/Italien) wird nach kurzer Belagerung vollständig zerstört und geplündert. 843: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen die sizilianische Stadt Messina.
843: Arabische Eroberungsversuche auf Rom scheitern. Die Stadt und das Umland werden geplündert bzw. gebrandschatzt, die Bevölkerung gefangen und versklavt.
848: Im August wird die Stadt Ragusa auf Sizilien von den Arabern geplündert und zerstört, trotz der Tatsache (laut Ibn al-Athir), daß die Bewohner mit den Arabern Frieden geschlossen und ihnen die Stadt überlassen hatten.
848: Muslimische Einheiten überfallen und plündern Marseille, das Umland wird schwer verwüstet. Geiseln und Sklaven werden genommen.
851 – 852: Das kurzfristig befreite Benevent (Kampanien/Italien) wird erneut von den Muslimen besetzt. Die Besatzer richten ein Blutbad unter der Bevölkerung an.
856: Arabische Invasoren attackierten und zerstörten die Kathedrale von Canossa in Apulien. Die Stadt wird geplündert und Sklaven genommen.
859: Muslimische Truppen überfallen und plündern erneut in Südfrankreich. 868: Die Araber erobern die Stadt Ragusa auf Sizilien endgültig.
870: Die Araber erobern die Insel Malta und zerstören dort die fast 700 Jahre ungebrochen existierende christliche Kultur.
878: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen die sizilianische Stadt Syrakus.
880: Muslimische Truppen erobern und plündern Nizza.
882: Muslimische Invasoren errichten an der Mündung des Garigliano zwischen Neapel und Rom, eine Basis von dem sie aus Kampanien sowie Sabinia im Latium angegriffen.(sic)
888: Muslimische Truppen errichten in der Provence mit Fraxinetum einen neuen Brückenkopf, der sich den spanischen Mauren unterstellte. Von dort unternehmen sie Plünderungen im Westen bis nach Arles (Hauptstadt des Königreichs Burgund) sowie entlang der Rhone bis Avignon, Vienne (bei Lyon) und Grenoble.
902: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen die sizilianische Stadt Taormina.
911: Der Bischof vom Narbonne ist nicht in der Lage von Frankreich nach Rom zu gelangen, da Muslime die Alpenpässe besetzt haben. Wegelagerei, Sklaverei und Plünderungen sind an der Tagesordnung.
918: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen von Sizilien aus das auf dem benachbarten Festland liegende Reggio in Kalabrien. 920: Muslime stoßen aus Spanien über die Pyrenäen vor, verwüsteten ungehindert die Gascogne und bedrohten Toulouse.
934: Genua und La Spezia werden von Muslimen überfallen, ausgeraubt und niedergebrannt.
935: Genua und La Spezia werden erneut von Muslimen überfallen, ausgeraubt und niedergebrannt.
939: Moslemhorden stoßen im Norden über Genf bis zu den Schweizer Alpenpässen vor. Die Stadt wird ausgeraubt und Sklaven genommen.
942: Moslemische Truppen marschieren sengend und mordend durch den Südosten Frankreichs und stoßen nach Oberitalien vor.
942: Nizza wird von Muslimen überfallen, ausgeraubt und niedergebrannt.
952 – 960: Ausgehend von den Alpenpässen erobern muslimische Truppen für annähernd 8 Jahre die Schweiz. Sie plünderten und zerstörten in den folgenden Jahren das Wallis, Teile Graubündens und der Ostschweiz. Zwischen 952 und 960 beherrschten die Araber nach der Schlacht bei Orbe weite Teile im Süden und Westen der Schweiz einschließlich des Grossen St. Bernhard-Passes und stießen im Nordosten ebenfalls bis St. Gallen vor, im Südosten bis Pontresina.
942 – 965: Moslemische Truppen erobern das Herzogtum Savoyen.
906 – 972: Moslemische Truppen erobern die Provence.
964: Moslemische Truppen erobern und brandschatzen von Sizilien aus das auf dem Festland liegende Rometta.
979 – 988: SebükTegin erklärt den “heiligen” Krieg gegen die Hindu-Schahis, deren König Djaypal (965-1001) er 979 und 988 besiegt. Alle Festungen innerhalb Afghanistans bis an die indische Grenze fallen in die Hand seiner Moslemkrieger.
997 – 1029: Mahmud von Ghazni führt allein gegen Indien 17 Feldzüge.
1002: Bari wird erneut von Arabern erobert und zerstört.
1002: Genua wird von Arabern erobert und geplündert.
1004: Pisa wird von Arabern erobert und geplündert.
1009: Am 18. Oktober 1009 lässt der Fatimidenkalif El-Hakim die Jerusalemer Grabeskirche zerstören – eines der wichtigsten christlichen Heiligtümer überhaupt. Er befiehlt die totale Zerstörung mit “allen ihren Anzeichen christlicher Pracht” und seine Befehle werden buchstabengetreu ausgeführt. Das Innere der Kirche wird geplündert und gebrandschatzt, die Grabsteine umgeworfen und sogar versucht, das Heilige Grab herauszureißen, um “die letzte Spur davon von dem Erdboden zu vertilgen”. So berichtet Yaha Ibn Saud, ein Chronist des 11. Jahrhunderts.
1018: Mahmud von Ghazni erobert die indische Stadt Mathura, tötet 50.000 ihrer Bewohner und versklavt den Rest.
1025: Mahmud von Ghazni erobert die indische Stadt Somnat, tötet 50.000 ihrer Bewohner und versklavt den Rest.
1070: Die Seldschuken, ein türkisches Nomadenvolk aus Innerasien, das sich im 10. Jh. n.Chr. zum Islam bekehrt hatte, gewinnt die Kontrolle über Jerusalem. Die friedliche Pilgerfahrt von Christen zu den heiligen Stätten wird zunehmend behindert.
1071: Schlacht bei Mantzikert – ein christliches byzantinisches Heer wird durch ein muslimisches Heer vernichtend geschlagen. Die muslimischen Seldschuken erobern das Kerngebiet des christlichen byzantinischen Reiches: Kleinasien.
1194: Der muslimische General Aibak erobert die indische Stadt AnahilwarPatan, tötet 50.000 ihrer Bewohner und versklavt weitere 20.000.
1095: Der christliche byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos sendet eine Gesandtschaft an Papst Urban II. mit der Bitte um militärische Hilfe. Auf der Synode von Clermont wird der Kreuzzug beschlossen.
1099 bis 1293: Nach knapp vierhundertundsiebzig Jahren islamischer Expansion durch das Schwert beginnen zwei Jahrhunderte der christlichen Kreuzzüge.
1202: Der muslimische General Aibak erobert die indische Stadt Kalinjar und versklavt 50.000 ihrer Bewohner.
1206: Sultanat Delhi. General Qutb-ud-Din Aibak übernimmt durch Meuchelmord des Herrschers die Macht im Land am Indus und gründete die so genannte Sklavendynastie (1206-1290) Das ganze Land wird zwangsislamisiert. Das Sultanat geht später als „Konkursmasse“ über ins ebenfalls islamische Mogulreich.
1389: Schlacht auf dem Amselfeld: Ein christliches Heer der Serben, Bosnier und Bulgaren wird von einem muslimischen Heer vernichtend geschlagen. Die christlichen Balkanstaaten werden muslimische Vasallen.
1453: Eroberung von Konstantinopel (heute: Istanbul), des Zentrums des oströmischen Reiches und der orthodoxen Kirche. Der christliche Kaiser fällt im Kampf. Ende des christlichen byzantinischen Reiches.
1479: Osmanische Truppen erobern nach heftigen Kämpfen die venezianische Insel Euböa. Ein Großteil der Einwohnerschaft wird massakriert, Überlebende in die Sklaverei verkauft.
1480: Ein muslimisches Heer erobert Otranto in Italien.
1481 Rückeroberung durch ein christliches Heer.
1492: Nachdem die Spanier 1492 mit Granada das letzte muslimische Königreich in Westeuropa zurückerobert hatten, siedelten sich aus Spanien geflohene Morisken im Maghreb an. Zusammen mit einheimischen Arabern und Mauren rüsteten sie große Flotten aus und begannen von ihrer Basis Nordafrika aus als Korsaren einen permanenten Krieg gegen das christliche Europa, insbesondere gegen deren Schiffahrt und Küsten. Die Raubzüge der moslemischen Korsaren führten während der nächsten vier Jahrhunderte bis an die Küsten Flanderns, Dänemarks, Irlands und sogar Islands, wo sie aus küstennahen Dörfern und Städten Einwohner verschleppten und später als Sklaven verkauften. Häufigstes Ziel der Sklavenrazzien waren jedoch die Küsten Italiens, Spaniens und Portugals.
1499 – 1503: Türkische Einheiten dringen ins oberitalienische Friaul ein und bedrohen sogar Vicenza. Die apulische Hafenstadt Otranto (ca. 100 Kilometer südöstlich von Brindisi) wird erobert und zum Brückenkopf für weitere Raub- und Kriegszüge ausgebaut.
1521: Ein muslimisches Heer erobert Belgrad.
1526: Schlacht von Mohács – ein christliches Heer wird durch ein muslimisches Heer vernichtend geschlagen. Muslimische Heere erobern den größten Teil Ungarns und bedrohen Wien.
1526: Die Stadt Ragusa (heute Dubrovnik) wird von osmanischen Truppen erobert. Was folgt, sind Plünderungen, Vergewaltigungen und Zwangsislamisierung oder Sklaverei.
1526 – 1530: Großmogul Babur eroberte ausgehend vom Gebiet der heutigen Staaten Usbekistan und Afghanistan das Sultanat von Delhi sowie das indische Kernland rund um die nordindische Indus-Ganges-Ebene und die Städte Delhi, Agra und Lahore. 100 bis 150 Millionen Menschen geraten in die Fänge dieses muslimischen Usurpators.
1529: Die erste Belagerung Wiens durch ein muslimisches Heer scheitert. Auf dem Vormarsch aber gehen die Städte Komorn und Preßburg (heute Bratislava) in Flammen auf. Die gesamten umliegenden Länder werden stark verwüstet. Abertausende geraten in muslimische Gefangenschaft und enden auf den Sklavenmärkten Istanbuls.
1534: Mit insgesamt 84 Galeeren überfallen und brandschatzen muslimische Piraten die südliche Westküste Italiens bei Reggio beginnend nordwärts durch das Tyrrhenische Meer bis hin nach Sperlonga, um anschließend beladen mit Tausenden Sklaven und unermesslicher Beute nach Istanbul zu fahren.
1537: Moslemische Piraten erobern die venetianischen Inseln Naxos, Kasos, Tinos und Karpathos. 1543: Moslemische Berberpiraten belagern und plündern die Stadt Nizza.
1544: Chair ad-Din überfällt die Insel Ischia (vor der Küste Italiens), nimmt 4.000 Geiseln (welche nur gegen Lösegeld entlassen werden) und versklavt weitere 9000 Einwohner (fast die gesamte Restbevölkerung).
1551: Turgut Reis versklavt die gesamte Bevölkerung der maltesischen Insel Gozo. Es werden 5.000 – 6.000 Menschen auf den libyschen Sklavenmärkten verkauft.
1554: Moslem-Piraten überfallen die italienische Stadt Vieste. Die Stadt wird geplündert, und es werden 7.000 – 10.000 Sklaven gemacht, die auf den Märkten von Istanbul verkauft ...
1555: Turgut Reis überfällt Bastia auf Korsika. Er versklavt 6.000 – 7.000 Menschen die auf den libyschen Sklavenmärkten verkauft werden. Beim Rückzug läßt er zahlreiche Küstenorte in Flammen aufgehen.
1558: Piraten der Berberküste erobern die Stadt Ciutadella (Minorca). Sie zerstören alle Gebäude, nehmen 3.000 Sklaven (die in Istanbul verkauft werden) und schlachten ansonsten die gesamte Stadt ab.
1563: Turgut Reis landet an der Küste der Provinz Grenada (Spanien). Er erobert und plündert sämtliche Küstenorte. Darunter Almuñécar, wo er 4.000 Sklaven nimmt und eine weitaus größere Anzahl niedermetzelt. In den Folgejahren werden die Balearen so häufig angegriffen, daß die gesamte Küste schließlich mit Wachtürmen und Wehrkirchen befestigt werden muß. Inseln wie Formentera werden durch Sklaverei, Massaker und Flucht vollständig entvölkert.
1565: Die Belagerung Maltas durch ein osmanisches Heer begann am 18. Mai und dauerte bis zum Abzug der Truppen am 8. September 1565. Dabei wurde die Insel fast vollständig zerstört, die Befestigungen zu Trümmern geschossen und über 42.000 Soldaten und Zivilisten getötet.
1658 – 1707: Südexpansion des Mogulreiches und Zwangsislamisierung der eroberten Gebiete.
1609 – 1616: England allein verliert 466 Handelsschiffe (zwischen 15.000 und 40.000 Menschen) an die muslimischen Berberpiraten. Die Besatzungen werden massakriert oder enden in der Sklaverei.
1617 – 1625: Attacken der Berberpiraten sind an der Tagesordnung. Überfälle ereignen sich im südlichen Portugal, Süd- und Ost Spanien, die Balearen, Island, Sardinien, Korsika, Elba, die italienische Halbinsel (Besonders in Ligurien, Toskana, Lazio, Kampagnien, Kalabrien und Apulien) Weitere Überfalle und Raubzüge (inklusive Vergewaltigungen und Versklavung) ereignen sich auf Sizilien und Malta. Größere Überfälle im Format richtiger Kriegszüge richten sich gegen die iberische Halbinsel. Diesen Attacken der Berberpiraten fallen die Städte Bouzas, Cangas, Moaña und Darbo zum Opfer. 1627: Island wird mehrfach von türkischen Piraten geplündert und ein Großteil der Bevölkerung als Sklaven an der Berberküste verkauft. Jene, die Widerstand leisten, werden in einer Kirche zusammengetrieben und dort bei lebendigem Leib verbrannt.
1631: Murat Reis überfällt mit algerischen Piraten und auch regulären osmanischen Soldaten Irland. Sie stürmen die Küste nahe Baltimore (County of Cork). Sie brandschatzen und plündern die gesamte Stadt, nehmen beinahe alle Einwohner von Baltimore als Sklaven und verkaufen sie auf den Sklavenmärkten der Berberküste. Nur zwei kehren wieder lebend heim.
1677 – 1680: Weitere 160 britische Handelsschiffe (zwischen 8.000 und 20.000 Menschen) werden von algerischen Moslempiraten gekapert, die Besatzung massakriert bzw. versklavt.
1683: Die zweite Belagerung Wiens durch ein muslimisches Heer scheitert. Beim Vormarsch des osmanischen Heeres gehen die umliegenden Länder in Flammen auf. Alle Ortschaften werden restlos geplündert und entvölkert (Versklavung), soweit die Bewohner nicht bereits geflohen waren. Die abrückenden Osmanen hinterlassen ausschließlich verbrannte Erde. Nach der Niederlage vor Wien war der Islam militärisch entscheidend geschwächt, so dass er nicht mehr in der Lage war, große Kriege zu führen. Dafür operierte er nach einer längeren Phase der Stagnation mit Terror:
1700 – 1750: Über 20.000 europäische Gefangene (nicht Sklaven) schmoren in algerischen Kerkern und warten auf Freikauf. Darunter nicht nur Mittelmeeranrainer sondern auch Dänen, Deutsche, Engländer, Schweden und sogar Isländer.
1822: Auf den Inseln Chios und Psara schlachten die Türken 50.000 Griechen ab und versklaven weitere 50.000.
1842 – 1846: Ermordung von 10.000 christlichen Assyrern durch die Türken.
1894 – 1896: Ermordung von 150.000 armenischen Christen durch den türkischen Sultan Abdul Hamid.
1914 – 1923: Genozid an 300.000 bis 730.000 Griechen durch die Türken vor allem in der nordtürkischen Pontus-Region.
1915 – 1918: Genozid an den Armeniern. Die islamische Regierung der Türkei nutzt die Wirren des 1. Weltkriegs zur Auslöschung der christlichen Armenier. 1,5 – 2 Millionen Armenier werden in Todesmärschen, Gefangenenlagern und bei örtlichen Massakern abgeschlachtet. Zudem werden 750.000 christliche Assyrer im Irak von den Türken ermordet. 1922: Beim Massaker von Izmir werden 25.000 Christen (Armenier und Griechen) ermordet, 200.000 vertrieben.
1933: Beim Massaker von Simmele/Irak ermorden die Türken 3.000 christliche Assyrer.
1955: „Pogrom von Istanbul” (plus Izmir und Ankara), angeblich nur 15 Tote, Sachschaden bis zu 500 Mill. US-Dollar, Exodus von rund 100.000 Griechen aus der Türkei (Es verblieben 2.500).
1955 – 2011: Fast 50 Jahre dauert der Unabhängigkeitskrieg des christlichen Südsudan gegen die islamische Kolonialmacht Nordsudan, der ca. 2 Millionen südsudanesische Zivilisten abschlachtet. Rund 1.400 Jahre lang war der Süden Jagdgebiet arabischer Sklavenjäger.
1969: Völkerrechtswidrige Annexion West-Papuas durch Indonesien mit nachfolgender Zwangsislamisierung und schweren Menschenrechtsverletzungen gegen die Urbevölkerung bis heute – und geduldet durch die UNO Umbenennung des Landes in IrianJaya. Militärs verschleppen und ermorden über 100.000 Menschen und sind aktiv beteiligt am illegalen Holzeinschlag, der den Lebensraum der indigenen Bevölkerung zerstört. Durch Umsiedlungen ist ein großer Bevölkerungsteil heute indonesisch. 2003 wird die Provinz Papua-Barat gegen den Willen der Papua von West-Papua abgetrennt.
1974: Ermordung von 4.000 christlichen Zyprioten im Auftrag des türkischen Präsidenten Fahri Koroturk.
1988: Bei dem Anschlag auf ein amerikanisches Flugzeug durch libysche Agenten sterben 270 enschen im schottischen Lockerbie.
1990 bis heute: In Kaschmir wurden bis heute ca. 10.000 Hindus von Ork-Fundamentalisten ermordet.
1993: In Sivas in der Türkei wurde ein Hotel in Brand gesteckt, in dem alevitische Intellektuelle aus Anlaß eines Festes logierten. 37 verbrennen, während draußen Tausende von Sunniten ihren qualvollen Tod feiern.
1975 – 2000: Neun Tage nach der Unabhängigkeitserklärung der ehem. portugiesischen Kolonie Osttimor wird das Land von indonesischen Invasionstruppen überfallen. Im Verlauf von 25 Jahren werden rund 23% der überwiegend christlichen Bevölkerung bzw. 183.000 Menschen abgeschlachtet, unzählige vergewaltigt, gefoltert, zwangsumgesiedelt, eingesperrt, verbannt oder zwangssterilisiert (Islamische Kriege vor dem ersten Kreuzzug | PI-NEWS ;Hervorhebungen von mir)
Nach Angaben des Autors dieser Zusammenstellung, der 2024 beim Anschlag eines Islamisten in Mannheim selbst schwer verletzt wurde, beinhaltet diese Aufzählung die Tötung von 270 Millionen Menschen. Wenn die (Schwer-)Verletzten, die versklavten und vergewaltigten Opfer und ihre traumatisierten Angehörigen noch addiert werden, wurden seit Mohammed somit 1-2 Milliarden Menschen durch die Anhänger des massenmörderischen Islam getötet, (schwer) verletzt, versklavt, vergewaltigt oder traumatisiert.! Diese menschenverachtende, höchstgradig fremdgefährdende Verbreitung des Islam wird durch seine Anhänger jedoch bis heute - und aufgrund der Unkritisierbarkeit von Mohammed und Koran - auch in Zukunft fortgesetzt!
So kamen allein bei dem Terroranschlag am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York 5172 Menschen ums Leben und 422000 Menschen erlitten eine Postraumatische Belastungsstörung (Kennzahlen zum Terroranschlag am 11. September 2001 in New York | Statista), wobei die Verletzen noch gar nicht einbezogen sind!
Seit dem 11.9.2001 wurden daraufhin alle weltweit islamisch motivierten Attentate mit Ort, Zeit und Anzahl der Toten und Verletzten dokumentiert. Mit Stand vom 09.12.2024 wurden danach insgesamt 45325 (Selbstmord)Attentate verübt. 260 dieser Anschläge führten z.B. allein im Ramadan des Jahres 2012 zu 1209 Toten und 1910 Schwerverletzten. In der Woche vom 30.5.15 bis 5.6.15 waren es allein 62 solcher Attacken mit 506 Toten und 445 Schwerverletzten.Im Juni 2020 gab es z.B. wiederum 766 Tote und 410 Verletzte durch islamisch motivierte Attentate.
Vier weitere aus dieser Dokumentation ausgewählte Wochen illustrieren diese weltweit Fremdgefährdung durch den Islam:
In der Woche vom 9.11.-15.11.2013 wurden 34 Attentate (davon waren 4 Selbstmordattentate) mit 170 Toten und 425 Schwerverletzten verübt
Jihad Report Jan 09, 2016 - Jan 15, 2016: Attacks 33 Killed 339 Injured 279 Suicide Blasts 9 Countries 15
Jihad Report Jun 08, 2024 -Jun 14, 2024 Attacks 22 Killed 178 Injured 185 Suicide Blasts 0 Countries 11
Jihad Report Nov 30, 2024 -Dec 06, 2024 Attacks 23 Killed 174 Injured 99 Suicide Blasts 0 Countries 12.
Die gläubigen Anhänger des Islam setzen diese Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Andersgläubigen/denkenden bis heute (und sicher auch in Zukunft) fort, denn Mohammed und Koran gelten gelten als nicht kritisierbare oder revidierbare Vorbilder! ... Dementsprechend werden im Namen des (schiitischen und sunnitischen) Islam und in (berechtigter!) Berufung auf den Koran jedes Jahr auch ca. 100000 Christen von Anhängern des Islam verfolgt/ermordet, wobei 99 der 100 christenverfolgenden Länder islamische Länder sind (www.opendoors)! Und dieser islamisch motivierte Terrorismus geht (auch in Deutschland) immer weiter ...
Jede ernstzunehmenden Nahtodforschung muß sich deswegen auch mit diesen höchstgradig negativen, ja millionenfach lebensgefährlichen und damit fremdgefährdenden Auswirkungen falscher Deutung und Verabsolutierung der religiösen Visionen Mohammeds beschäftigen. Nahtodforschung kommt damit dem Erleben des Todes (mit möglichen konsekutiven Nahtoderfahrungen) von Millionen Menschen besonders und auf ganz fatale Weise nahe.
BMohammeds Himmel-Höllen-Vision mit interiktalem Stimmenhören als Ausdruck
seiner Temporallappenepilepsie und ihre Fehlinterpretation als jenseitige Realität
Die initiale religiöse Himmel-Höllen-Vision Mohammeds, die zugleich seine Initiation (als Prophet) war, erinnert die deutlich an die mittelalterlichen Nahtoderfahrungen. We diese , zeigt sie - wie die modernen Nahtoderfahrungen - ihren imaginativ-halluzinatorischen Charakter in ihrer fantastischen Subjektivität (Koranstellen in Klammern; Quelle 1190: Armin Geus, Die Krankheit des Propheten, Fettmarkierung von mir):
Unweit der Höhle erlebte Mohammed Anfang Juli 612, die Nacht der Berufung mit der ersten Offenbarung, deren Wortlaut in den ersten fünf Versen der Sure 96 überliefert ist. Schon in den ältesten muslimischen Quellen wird der Verlauf des Geschehens unterschiedlich dargestellt; dies überrascht umso mehr, als sich die Glaubwürdigkeit des prophetischen Auftrages gerade auf die Einzelheiten dieser Offenbarung bezieht ...
Der ausführlichste Bericht befindet sich in der Biographie Ibn Ishaqs. »Ich schlief«, so wird Mohammed dort zitiert, »als der Engel mit einem beschriebenen Seidentuch zu mir kam und sprach: >Trag vor!< Ich antwortete: >Ich trage nicht vor!< Darauf drückte er mich in das Tuch, daß ich glaubte, sterben zu müssen. Dann ließ er mich los und sprach erneut: >Trag vor!< Ich antwortete: >Ich trage nicht vor!<, und wieder drückte er mich in das Tuch, daß ich glaubte sterben zu müssen. Dann ließ er mich los und sprach zum vierten Male: >Trag vor!< Ich antwortete: >Was soll ich vortragen?< - und ich sagte dies nur aus Angst, er werde mich wieder so fürchterlich bedrängen. Daraufhin sprach er: >Trag vor im Namen deines Herrn, der erschuf! Er schuf den Menschen aus geronnenem Blut! Trag vor, dein Herr ist geehrt wie kein anderer! Er, der durch das Schreibrohr gelehrt, gelehrt hat den Menschen, was zuvor nicht gehört! Also trug ich es vor. Er ließ ab und verschwand, ich aber erwachte aus meinem Schlaf, und es war mir, als wären mir diese Wort fest in mein Herz geschrieben.«' Nachdem Mohammed die Höhle verlassen hatte und bis auf die Mitte des Berges gegangen war, hörte er eine Stimme aus dem Himmel, die rief »Mohammed, du bist der Gesandte Gottes, und ich bin Gabriel!« Der Prophet erkannte den Erzengel in der Gestalt eines Mannes, der laut rief »Mohammed, du bist der Gesandte Gottes, und ich bin Gabriel!«10
Aufgewühlt und verstört kehrte der Prophet zu Chadidscha zurück, die bereits vergeblich nach ihm hatte suchen lassen. Als ihr Vetter Waraqa ibn Naufal bestätigte, dass Mohammed tatsächlich »der Prophet dieses Volkes« ist", wollte auch sie glauben, dass Allah aus dem Munde ihres Mannes spricht.
Einer Textvariante, die auf den bedeutenden Historiker at-Tabari (838-923) zurückgeht, ist zu entnehmen, dass Mohammed nach der ersten Begegnung mit dem Erzengel Gabriel so depressiv geworden sei, dass er sein Leben beenden und sich von einer Bergklippe in den Tod stürzen wollte. Nur der nochmalige Ruf des Engels: »Mohammed, ich bin Gabriel und du bist der Gesandte Gottes!« hielt ihn davon ab." Weitere Visionen, mit denen Mohammed rechnete, blieben zunächst für längere Zeit aus, die Angst von Dämonen besessen zu sein, kehrte daher zurück. Als er wieder einmal in den Schluchten des Agyadgebirges umherirrte, begegnete ihm die Gestalt Gabriels ein zweites Mal; der Engel »erschien ihm am höchsten Horizont und näherte sich dem Propheten - und kam immer näher, auf zwei Ellenbogen weit, oder noch näher, und offenbarte seinem Diener, was er offenbarte, und das Herz trog nicht in dem, was es sah.« (53, 8-12) (1190,62-63)
An dieser Stelle sei festgehalten, dass es bei paraepileptischen Visionen/Psychosen häufig zu Depressionen kommt *** - und Mohammed sich selbst für besessen hielt, was das damalige Konzept für Geisteskrankheiten bzw. eine Psychose war. Damit - wie wir im weiteren Verlauf sehen werden. lag er richtig - bis man ihm einredete, dass er alles glauben solle und jetzt ein Prophet sei ... .Doch nun weiter zu seiner religiösen Vision:
Sure 17 des Koran beginnt mit einem kurzen Bericht über die nächtliche Himmelsreise', die am Sonnabend, dem 17.Ramadan, achtzehn Monate vor der Hedschra, stattgefunden haben soll. »Lob und Preis sei ihm, der seinen Diener zur Nachtreise vom Heiligen Tempel zu Mekka zum fernen Tempel [im Himmel] geführt hat. Diese Reise haben wir gesegnet, damit wir ihm unsere Zeichen zeigen.« (17,2) Viele islamische Theologen behaupten jedoch, dass die Reise nach Jerusalem führte, eine Ansicht, die sich erst nach der Regierungszeit des fünften Omajjadenkalifen Abdalmalik (685-705) durchsetzte, der auf dem Tempelberg den Felsendom errichten ließ.
Mohammed befand sich in Begleitung des Erzengels Gabriel; er hatte das Unternehmen arrangiert und dem Propheten eine geflügelte Stute mit Frauenkopf und Pfauenschwanz zugeführt. Das Mischwesen aus Mensch, Pferd und Vogel, Buraq mit Namen, das »seine Hufe so weit setzt, wie sein Auge reicht«, haben bereits frühere Propheten geritten, auch Jesus soll es in den Himmel getragen haben. Unter Berufung auf den Zeitzeugen Abdallah Ibn Masud schrieb Ibn Ishaq: Dann zog sein Gefährte mit ihm los, und er sah die Wunderzeichen zwischen Himmel und Erde, bis er zum Heiligen Tempel kam. Dort fand er Abraham, Mose und Jesus inmitten einer Schar von Propheten, die für ihn zusammengebracht worden war, und verrichtete dann das Gebet mit ihnen. Darauf wurden drei Becher gebracht, einer mit Milch, der andere mit Wein, der dritte mit Wasser gefüllt. Darauf sagte der Gesandte Gottes: »Ich hörte, als die Becher vor mich hingestellt wurden, jemanden sagen: nimmt er das Wasser, werden er und sein Volk untergehen; nimmt er den Wein, werden er und sein Volk in die Irre gehen; nimmt er jedoch die Milch, so werden er und sein Volk rechtgeleitet werden. Da nahm ich den Becher mit Milch und trank daraus. Gabriel sagte darauf zu mir: Du wirst rechtgeleitet und mit dir dein Volk, Mohammed!«"
Nach dem kollegialen Empfang durch die versammelten Propheten und gemeinsam gesprochenen Gebeten, »wurde mir«, bestätigte Mohammed, »eine Leiter gebracht, wie ich nie eine schönere gesehen habe. Es war die, auf welche die Toten bei der Auferstehung ihre Blicke richten. Mein Freund ließ mich aufsteigen, bis wir zu einem der Himmelstore kamen, welches das Tor der Wache heißt. Zwölftausend Engel hielten dort Wache.«
Auch auf dem weiteren Gang durch die sieben Räume des Himmels wurde Mohammed von Gabriel geführt, der die Torwächter von der Rechtmäßigkeit und dem Rang des irdischen Gastes überzeugte. Im untersten Himmel begegneten sie Adam, dem die Seelen der Menschen vorgeführt wurden, in den folgenden trafen sie Jesus und Johannes den Täufer, dann Josef, Henoch, Aaron und Moses. Im siebten Himmel stand Mohammed vor Allah; er verpflichtete ihn und seine Anhänger täglich fünfzigmal zu beten. Als Mohammed auf dem Rückweg noch einmal bei Moses vorbeikam, fragte er, wieviele Gebete ihm denn auferlegt worden seien. Er antwortete, fünfzig Gebete jeden Tag. Darauf soll Moses gesagt haben: »Das Gebet ist schwer, und deine Gemeinde ist schwach; kehr um zu deinem Herrn und bitte ihn um Erleichterung für dich und deine Gemeinde.«
Tatsächlich hatte ihm Allah zunächst zehn Gebete erlassen, Moses schien das Deputat noch immer zu hoch. Nach weiteren Verhandlungen wurden schließlich fünf Gebete täglich vereinbart. Als Moses auch dies nicht genügte, entgegnete Mohammed; »Ich bin [mehrmals] zu meinem Herrn zurückgekehrt und habe ihm die Bitte vorgetragen, bis ich mich nun jedoch schäme und es nicht erneut tun werde. Wer von euch sie voll Glaube und Hoffnung verrichtet, der erlangt dafür den gleichen Lohn wie für fünfzig vorgeschriebene Gebete.«" (1190,68-69).
All diese Bilder sind ganz klar individuelle religiöse Halluzinationen und keine jenseitigen Wirklichkeiten. Noch deutlicher aber wird der halluzinative Charakter der Mohammed-Visionen in seinen Höllenfantasien:
„Izrail, der Todesengel, beendet das individuelle Leen und holt die Seelen aus dem Körper der Verstorbenen. Andere schlagen die Ungläubigen mit eisernen Keulen ins Gesicht (47, 28) und stürzen sie eigenhändig in die Glut des höllischen Feuers (8, 51). Der Vollzug wird von neun-zehn Wächterengeln beaufsichtigt (74, 7). Schließlich verhören Munkar und Nakir, schwarze Gestalten mit blauen Augen, die Toten schon in den Gräbern; das Ergebnis ihrer Ermittlungen soll aber erst am Tag des Jüngsten Gerichts endgültig bilanziert werden. (1190,158)
In die Hölle, wo ein ewig loderndes Feuer brennt (66,10; 59,17), kommen zuerst die Ungläubigen, die den göttlichen Ursprung des Koran leugnen und Mohammed nicht als den Gesandten Gottes anerkennen, sowie das Heer der Ungerechten, Gewalttätigen und Frevler (32, Zo; 27, 92). Auch wer Muslime verfolgt (85,10) oder tötet (4, 95), für die Sache Gottes nicht in den Krieg zieht (9, 34; 4, 99), den Besitz der Waisen veruntreut (4, u), nicht betet (74, 43) und keine Almosen gibt (69,34), wird mit dem Aufenthalt in der Hölle bestraft.
Die Verdammten werden zunächst in die Hölle geführt (89,24; 18, 100), damit sie hören und sehen können, welche Qualen sie dort erwarten (79,36; 102, 6). Anschließend werden sie, in Ketten gefesselt, gruppenweise kopfüber in die Flammen gestoßen (27, 92; 39, 71). Die Gepeinigten tragen Unterwäsche aus Teer (14,50) und brennende Gewänder (22,20); das Feuer, heißer als die Hitze des Sommers (9, 81), durchdringt ihre Körper, verbrannte Haut wird von Gott durch eine andere ersetzt (4, 56). Gegen den Durst trinken sie siedendes Wasser (78, 25) aus heißen Quellen (88,5), das unter heftigem Würgen (14, 19) im Halse stecken bleibt und ihre Gesichter röstet (18, 28).
Unter ihnen befanden sich Frauen, die an den Brustwarzen aufgehängt waren; andere von ihnen waren an den Füßen, mit dem Kopf nach unten, gehängt. Sie schrien und brüllten fürchterlich. Da fragte ich: >O Gabriel, wer sind diese Frauen?< Er antwortete: >Es sind Frauen, die gehurt, ihre Kinder getötet und außereheliche Kinder geboren haben.
Nahrung liefert nur der Höllenbaum, dessen Früchte aussehen wie Satansköpfe (37, 64).
Außer Feuer und Hitze sind in der Hölle auch Folterwerkzeuge wie Ketten, Nackenfesseln (76, 4) und eiserne Schlagstöcke (22,21) vorhanden. Menschen, die zu Lebzeiten nur nach Gold und Silber trachteten, sollen am Tag des Gerichts mit dem geschmolzenen Edelmetall an Stirn, Seite und Rücken gebrandmarkt werden (9, 35).
Die Einsicht, dass es aus der Hölle kein Entrinnen gibt (14, 21), verursacht zusätzlich seelische Qualen. Es hilft den Verdammten nicht, sich gegenseitig zu beschuldigen, verführt worden zu sein (7, 38-39); sie müssen hinnehmen, dass sie weder zum Sterben verurteilt wurden noch mit Erleichterung ihrer Strafen rechnen dürfen (35, 36-37). Mitleidslose Engel bewachen die Pforten des Infernos; Malik, ihr Anführer, erklärt allen, die um Gnade bitten, dass der Aufenthalt in der Hölle nie ein Ende haben wird (43, 77).“ (1190,71-72)***
Ähnliche Höllen- (und Himmels-)bilder kennen wir von NDEs aus dem christlichen Mittelalter. Das Problem aber ist, daß Mohammed diese seine religiösen Visionen nicht als Imaginationen bzw. Halluzinationen mit allenfalls einer realen Botschaft (daß es für verantwortbares negatives Handeln in einem Leben nach dem Tod Konsequenzen gibt) erkannte - so wie auch heute noch manche NDE-Interpreten die Nahtod-Bilder fälschlicherweise für reale Bilder des Jenseits halten. Mohammed gründete vielmehr aufgrund dieser Visionen eine ganze Weltreligion, die allen Zweiflern an der Realität seiner Visionen und an der Gültigkeit der daraus abgeleiteten Religion die Hölle androht und die Welt unter dem Anspruch, die beste und einzige wahre Religion zu sein, mit Kriegen und Attentaten im Namen ihres Gottes Allah überzog und heute noch überzieht, um sie dem Islam zu unterwerfen!!! (s.o. Kapitel VIII A)
Den hoch pathologischen und dissozial/fremdgefährdenden ISLAMISCH MOTIVIERTEN (Selbstmord)Attentätern und Kriegsführeren wird dann aufgrund eines naiven Fürwahrhaltens der halluzinativen Himmel-Höllen-Vision des sexsüchtigen Mohammeds auch noch eine Belohnung (Sex mit vieler Jungfrauen) in dem "Mohammed-Himmel" versprochen – was dann auch ein Motiv für die (Selbst-)Mordattacken und Kriege im Namen des Islam ist! Tatsächlich spielt Sexualität jedoch weiltweit in allen Nahtodeserfahrungen keine Rolle mehr - was erneut den halluzinativen Charakter von Mohammeds Himmel-Höllen-Vision belegt!
Tatsächlich wurde Mohammed aber im Gegensatz zu den NDErn auch durch seine religiösem "Visionen" verfolgt und gequält, was in der modernen Psychiatrie als Zeichen einer psychischen Störung gilt und von seinen Zeitgenossen tatsächlich auch als "Besessenheit" (und damit eben als psychische Störung auf dem Stand einer archaischen Psychopathologie) verstanden wurde. Er hörte im weiteren Verlauf seiner weiteren religiösen Erfahrungen ständig eine Stimme, die alle seine Probleme kommentierte und in seinem Sinne löste.
Dies beschreibt der Marburger Medizinhistoriker Professor Dr. Armin Geus in seiner Psychopathobiographie Mohammeds mit dem Titel "Die Krankheit des Propheten" aus dem Jahr 2011. In einer Rezension dieses Buches heißt es:
Woher weiß ein gläubiger Moslem, dass er den richtigen Gott anbetet? Und woher nimmt er die Überzeugung, dass Allah nicht nur einer unter vielen Göttern sondern der einzige Gott ist? Weil dies im Koran behauptet wird. Der Koran wiederum soll nicht von Mohammed erdichtet worden sein, sondern von Allah, dem „Herrn der Weltbewohner“, selbst stammen (Sure 10, 37). Und so beruht das Glaubenssystem der Moslems darauf, dass Mohammed die vom Erzengel Gabriel diktierten Texte wahrheitsgetreu wiedergegeben hat. Was aber, wenn es Einflüsterungen des Satans waren? Und wie steht es mit dem Wahrheitsgehalt des Korans, wenn Mohammed ein Hochstapler oder geisteskrank war? Es wäre zwar möglich, dass sich Allah zur Überbringung seiner Nachrichten eines psychisch kranken Propheten bedient hat. Nichtdestoweniger würde dies die Glaubwürdigkeit des Korans erschüttern und die Frage aufwerfen, inwiefern sich die Mohammed’schen Offenbarungen von den Eingebungen anderer Propheten und von den Halluzinationen der Psychatriepatienten unterscheiden. Der Islam beruht also ganz wesentlich auf der Glaubwürdigkeit seines Propheten, was einen Teil der hysterischen und mörderischen Reaktionen erklärt, die Salman Rushdies„Satanische Verse“ und selbst harmlose Mohammed-Karikaturen auslösten. Und genau aus diesem Grund muss sich jede ernstzunehmende Kritik des Islam um diesen neuralgischen Punkt bemühen. In Anbetracht der weit verbreiteten Scheu, dies zu tun, kann es nicht hoch genug bewertet werden, dass Armin Geus die vielfältigen Hinweise auf eine schwere psychische Erkrankung des Propheten ohne falsche Rücksichtnahme und ideologische Scheuklappen gesichet und bewertet hat. Schon zur Zeit Mohammeds kursierten entsprechende Vermutungen, wie aus den im Koran selbst enthaltenen Dementis hervorgeht. So heißt es beispielsweise, der Prophet sei weder wahnsinnig noch besessen gewesen. Der byzantinische Historiker und Theologe Theophanes Confessor (765-815) deutete die Offenbarungen und Visionen Mohammeds erstmals als Epilepsie. Später wurde eine ganze Reihe weiterer Vermutungen über die Art der Krankheit des Propheten geäußert. Das Spektrum reicht von einem Tumor des Hypophysenvorderlappens (Akromegalie) über eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und hysterische Anfälle bis zu Vergiftungserscheinungen. Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer „paranoid-halluzinatorischen Schiziphrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen“ gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als „Chronik einer Krankengeschichte“ lesen (S 74-75). Die detaillierte Diskussion der verschiedenen Diagnosen ergänzt Armin Geus durch Hinweise auf den Charakter Mohammeds. Neben den Überlieferungen über dessen Leben sind vor allem die Allah, Mohammed alter ego, zugeschriebenen Eigenschaften eine reiche Fundgrube. Das so entstehende Bild ist wenig schmeichelhaft. Das ständige Schachern zeuge von einer „Krämerseele“, die rücksichtslose Selbstbezogenheit, der Sadismus … sind weitere Hinweise auf schwere charakterliche Mängel ...(Rezensiert: Armin Geus: „Die Krankheit des Propheten“ | BÜRGERBEWEGUNG PAX EUROPA e.V.)
… sind weitere Hinweise auf schwere charakterliche Mängel. Die Krankheit des Propheten ist ein mutiges, interessantes und wichtiges Buch, das viel zu einer realistischen Einschätzung des Islam beiträgt. Es liefert entscheidende Hintergrundinformationen, indem es die Religion Mohammeds aus dem Charakter und Prophetenwahn ihres Stifters deutet. Damit erklärt es nicht alles am Islam, aber ohne diesen Aspekt bleibt vieles im Dunkel. Prof. Dr. Thomas Junker (Tübingen und Frankfurt a.M.)Armin Geus: „Die Krankheit des Propheten“– ein pathographischer Essay. Marburg an der Lahn 2011. Basiliken-Presse; 219 Seiten, 6 Abb., EUR 36.–, ISBN 978-3-941365-15-5"
Der Gründer des Islam war tatsächlich ein halluzinierender Temporallappen-Epileptiker. Die Beschreibungen seiner sog. „Offenbarungen“ wie auch die anfallsartig auftreteneden akustischen Halluzinationen sind klare Hinweise auf epileptische Anfälle. Die folgenden Zitate stammen primär (wenn nicht eine andere Quelle angegeben wird) aus dem Buch von Abdel-Samad (Mohammed Eine Abrechnung), aber auch aus dem Buch von Professor Tilman Nagel (Angst vor Allah?), dem Buch des Professors für Medizingeschichte Armin Geus sowie dem des iranischen Neuropsychologen Abbas Sadeghian (Sword and Seizure. Muhammad’s Epilepsy & Creation of Islam), die die noch viel weiterreichende psychische Erkrankung dieses vermeintlichen Propheten aufzeigen.
Zu dem erstgenannten Buch von Abdel Samad schreibt der Freiburger Islamwssenschaftler Professor Ourghi (und belegt damit dessen Wissenschaftlichkeit):
http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-12/hamed-abdel-samad-islamkritik-buch/komplettansicht
Hamed Abdel-Samad
ABDEL-HAKIM OURGHI
leitet den Fachbereich Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau.
Wer hat Angst vor ehrlicher Islamkritik?
Der muslimische Theologe Abdel-Hakim Ourghi verteidigt den islamkritischen Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad und plädiert für eine humanistische Religionskritik.
Ein Gastbeitrag von Abdel-Hakim Ourghi
14. Dezember 2015, 17:04 Uhr 290 Kommentare
Ein Islamexperte hat ein islamkritisches Buch geschrieben. Es rechnet in großer Schonungslosigkeit mit dem Propheten Mohammed ab. Man könnte sagen, dies sei ein Thema der Stunde. Doch merkwürdig: Die Kritiker von Hamed Abdel-Samads neuem Buch haben sich kaum für das Buch selbst interessiert. Stattdessen scheint ihnen die Vita des Autors viel wichtiger zu sein als ein echter Islamdiskurs über Mohamed. Eine Abrechnung. Einige deutsche Islamwissenschaftler verabschiedeten sich bewusst von ihrer Rolle als Rezensenten, also objektive Beobachter eines innerislamischen Diskurses, und werden zu subjektiven Teilnehmern, ja sogar zu Apologeten einer Religion.
Auch Christian H. Meier stellt hier bei ZEIT ONLINE lieber Abdel-Samads Motive infrage, anstatt sich konkret mit seinen Thesen auseinanderzusetzen. Er spricht schließlich lieber über das Dilemma der Islamwissenschaft als Stellung zu beziehen. Meiers unsachliche Kritik ist symptomatisch für die Haltung einiger Islamwissenschaftler gegenüber islamkritischen Positionen.
Da ich eingeladen war, zur Präsentation des Buches mit Abdel-Samad über seine Thesen zu diskutieren, unterzog ich das Buch einer genauen Lektüre, bei der ich alle zitierten arabischen und westlichen Quellen überprüfte. Sie waren korrekt.
Islamkritik ist lebensgefährlich
Und doch: Am 27. September in Berlin, bei der Buchpremiere in Berlin, stellte ich fest, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Muslim den Islam durch seine kanonischen Quellen kritisiert. Wir durften ohne die Erlaubnis der Personenschutzbeamten von Hamed Abdel-Samad nicht einmal aus der Limousine des LKA aussteigen. Ein unbeschreibliches Gefühl der Traurigkeit überkam mich: Den Islam und die Muslime zu kritisieren ist inzwischen eine lebensgefährliche Angelegenheit.
Das ist ein Skandal ohnegleichen. Denn ist nicht die Meinungsfreiheit das höchste Gut für uns alle? Umso trauriger, wie Abdel-Samads Meinung in der Öffentlichkeit abqualifiziert wurde, nämlich mit äußerst wenig Sachverstand.
Gleich am Tag nach der Buchpremiere erschien bei Spiegel Online die erste Rezension von Daniel Bax. Er erwähnt weder eine Quelle noch ein Zitat aus dem Buch. Bax vergleicht aber Abdel-Samads Kritik an Mohammed mit der Kritik früherer christlicher Theologen, die den Propheten zur Zielscheibe einer "beispiellosen Gräuelpropaganda" gemacht hätten. Doch der Vergleich ist unzulässig, denn Abdel-Samad nähert sich der Geschichte des Propheten nicht aus einer konkurrierenden theologischen, sondern aus einer religionskritischen Perspektive. Außerdem sind Abdel-Samads Vorwürfe gegen Mohammed nicht neu, sondern sehr alt: Sie finden sich nämlich zum größten Teil im Korantext selbst. Dort ist belegt: Die damaligen Gegner des Propheten in Mekka betrachteten ihn unter anderem als "besessen" (Koran 81:22) und von Geistern beherrscht (7:184), als Wahrsager (52:29), Lügner (26:154) und Schwindler (25:4-6).
Abdel-Samad begegnet dem islamischen Bild vom Propheten mit einer wissenschaftlich völlig legitimen historisch-kritischen Methode und zitiert zahlreiche westliche Studien zu Mohammed. Trotzdem nennt Daniel Bax den Autor des Buches einen Islamhasser und wagt es sogar, ihn als Salafisten zu bezeichnen, da er angeblich selektiv mit den historischen Quellen umgehe. Die Hauptthesen des Buches bleiben in der Rezension ebenso unerwähnt wie die Quellen.
Traumatisierung als Grund, den Islam zu kritisieren
Auch in der Rezension der FAZ spielt die Vita von Abdel-Samad eine zentrale Rolle. Der Journalist und Islamwissenschaftler Rainer Hermann schreibt über die Kindheit Abdel-Samads und seine Erfahrung mit sexuellem Missbrauch – so als sei dessen frühe Traumatisierung ein Grund, dass er nun den Islam kritisiert. Abdel-Samad tut dies jedoch als studierter Politikwissenschaftler, guter Kenner der frühislamischen Quellen sowie der aktuellen Lage in der islamischen Welt Auch Hermann erhebt den Vorwurf, Abdel-Samad würde mit den Quellen nicht sorgfältig umgehen, ja er habe sogar Geschichten über Mohammed erfunden. Doch dem ist nicht so.
Alles, was Abdel-Samad in seinem Buch über Mohammed erzählt, findet sich in den anerkannten Quellen des Islam wieder. Dagegen irrt Hermann selbst, wenn er behauptet, Mohammed habe eine Frau namens Fatima (604-632) geheiratet und mit ihr gemeinsame Kinder gehabt. Fatima war laut allen islamischen Quellen Mohammeds Tochter, nicht Ehefrau, und sie war in Wahrheit mit Ali, dem Vetter des Propheten (600-661), verheiratet. So ein Kardinalfehler sollte einem Kritiker nicht unterlaufen.
Blättern wir weiter durch die Rezensionen. Da behauptet also der Islamwissenschaftler Stefan Weidner, Abdel-Samads Sichtweise sei von einer "fundamentalistischen Islam-Interpretation geprägt". Weidner versucht nicht einmal, sich mit den im Abdel-Samads Werk zitierten arabischen Quellen auseinanderzusetzen. Stattdessen wertet er den Autor ab, ganz ähnlich wie Daniel Bax, nur in einem anderen Schreibstil.
Seine Islamkritik ist ein Geschenk für den Islam
Und noch ein Kritiker: Der Islamwissenschaftler Muhammad Sameer Murtaza hat das Buch von Abdel-Samad für das Internetportal IslamiQ rezensiert. Murtaza, der den konservativen islamischen Dachverbänden sehr nahe steht, behauptet nun, Abdel-Samad sei durch die Fülle der arabischen Quellen "überfordert" und suche sich den "leichtesten Ausweg": Er reiße Texte aus ihrem Kontext. Stimmt das? Leider erwähnt Murtaza weder die Thesen des Buches noch die Kontexte. Murtaza versucht erst gar nicht eine historisch-kritische Auseinandersetzung mit der Figur des Propheten, sondern er verklärt und idealisiert ihn durch Rückprojektionen. So betrachtet er etwa die vom Propheten geführten Kriege als reine Selbstverteidigung.
Abdel-Samad ist in dieser Hinsicht viel präziser und unterscheidet korrekt zwischen der friedlichen und der gewalttätigen Phase im Leben des Propheten. Er dokumentiert anhand des Korans die Ära der Gewaltmaßnahmen, als Mohammed die Macht des Wortes und die Gewalt des Schwertes vereinte: so bei der Vertreibung der Juden oder bei dem im April 627 verübten Massaker am jüdischen Stamm Banu Qurayza. Doch Murtaza empfiehlt den Lesern statt Abdel-Samad die Bücher der Islamwissenschaftler Montgomery Watt und Karen Armstrong als Alternativliteratur. Dabei widerlegen diese Autoren keineswegs die zentrale These Abdel-Samads von der Gewalttätigkeit des klassischen Islam, sondern unterstreichen sie vielmehr.
Wissenschaftliche Integrität, Kenntnis des Islam
Man muss nicht unbedingt mit allen Thesen Abdel-Samads einverstanden sein, etwa der, dass er den Islam für unreformierbar hält. Doch sein Werk abzuqualifizieren und sich auf die Biografie des Autors zu kaprizieren, hat mit einer differenzierten Buchkritik nichts zu tun. Selbstverständlich ist seine Beschäftigung mit dem Islam durch sein hermeneutisches Vorverständnis und die eigene Erfahrung einigermaßen belastet.
Jedoch kann man ihm seine wissenschaftliche Integrität und Kenntnis über den Islam nicht absprechen. Gerade in seinem Mohammed-Buch stellt er als Arabisch-Muttersprachler seine Vertrautheit mit den arabischen Quellen und zugleich der westlichen Islam-Literatur unter Beweis. Im Rahmen seiner historisch-kritischen Lesart verwendet er zentrale arabische Werke, etwa die Biographie des Propheten von Abd al-Malik Ibn Hischam (gest. 830/3), die Geschichte der Feldzüge von al-Waqidi (747-823), die Schriften des Ibn Saad (784-845) oder das Geschichtswerk von at-Tabari (839-923). Hinzu kommt als wichtige Quelle das im 9./10. Jahrhundert kompilierte bibliographische Material zur Tradition des Propheten (Sunna). Vor allem aber beruft sich Abdel-Samad auf den Koran als historisches Zeugnis, das auf die Lebenszeit des Propheten zurückgeht.
Ein entscheidender Punkt, der in keiner Rezension eine Erwähnung fand, ist Abdel-Samads Leistung, die Historizität Mohammeds anhand islamischer Quellen zu beweisen. Er vergleicht die Berichte über das Leben des Propheten aus den früheren biographischen Quellen mit der Entwicklung der Sprache des Korans und kommt zu dem Ergebnis, dass es hier eine Übereinstimmung gibt. Dafür ordnet er die Suren chronologisch und nicht nach ihrer Länge wie in der heutigen, offiziellen Ausgabe des Korans.
Die bislang einzige größere Verteidigung des Buches stammt übrigens von einem Nicht-Muslim. Jerome Lombard schrieb in der Jüdischen Rundschau, dass Abdel-Samads Werk keineswegs nur eine weitere Biographie, sondern eine fokussierte religiöse Abhandlung sei. Er rät, die Muslime sollten die Thesen von Abdel-Samad ernst nehmen. In der Tat.
Der Islam braucht die Islamkritik
Denn seine Islamkritik ist ein Geschenk für den Islam. Warum? Niemand verteidigt heutzutage den Islam und die Muslime heftiger als westliche Konvertiten und Religionsdialog-Amateure. Der Islam braucht aber keine uninformierten Rechtsanwälte. Wir Muslime sollten keine Angst vor Kritik haben, denn fundierte Islamkritik bedeutet nicht Ablehnung unserer Religion, sondern ist eine emanzipatorische und herrschaftskritische Notwendigkeit.
…
Vielleicht ist das der eigentliche Grund für den Zorn vieler Gegner, die ihm mit Mord drohen. Abdel-Samad geht das höchste Risiko ein, er setzt sein Leben aufs Spiel. Es liegt ihm offenbar viel am Islam. Der Philosoph Michel Foucault nannte solche Freimütigen "Parrhesiasten" – also wahrhaft Mutige. Auch ich halte seine Bücher für eine Form der Parrhesia. Ohne sie gibt es keine Reform von Religion. Abdel-Samads Kunst besteht darin, klar und ohne Verklausulierung, Verheimlichung oder Maskierung etwas Wahres zum Ausdruck zu bringen
Im folgenden werden nun zuerst die klaren Hinweise auf eine (Temporallappen-) Epilepsie Mohammeds dargestellt.
In der »Chronographia« des byzantinischen Historikers und Theo-logen Theophanes Confessor (765—815) werden die Offenbarungen und Visionen Mohammeds erstmals als Krankheit gedeutet.43 Er vermutete eine Epilepsie und stützte sich dabei auf Andeutungen Ibn Ishaqs, der die erste Biografie verfasst hatte.44
Einmal, er muss etwa vier Jahre alt gewesen sein, ereignete sich dabei etwas, das von frühislamischen Mohamed-Biographen als Wunder erzählt wird. Zitternd vor Angst, soll der Junge eines Tages zu seiner Amme Halima geeilt sein. Zwei weißgekleidete Männer seien zu ihm ge¬kommen, als er die Schafe hütete, hätten ihn gepackt, auf den Boden gelegt und seine Brust mit einem Messer geöffnet. Den Überlieferungen zufolge waren die beiden Männer Engel, die Mohameds Brust geöffnet hatten, um sein Herz mit heiligem Wasser von Teufelseinflüsterungen zu reinigen. Mit diesem Ritual sollte Mohamed darauf vorbereit werden, später die Botschaft Gottes empfangen zu können. Die seltsame Schilderung verunsicherte die Beduinen, Hali-ma glaubte, der Junge sei krank oder von einem bösen Geist besessen. Sie entschied, ihn zurück zu seiner Mutter nach Mekka zu bringen.
Demnach soll er schon Jahre vor Beginn der Offenbarungen »von einer Art Ohnmacht nach heftigem Zittern« überfallen worden sein, wobei »er brüllte wie ein Kamel, die Augen ver¬schlossen hielt [und] das Gesicht schäumte«.45 Dies teilte Abu Huraira (um 610—678) mit, der seit 629 im Haushalt des Propheten als Tagelöh¬ner beschäftigt war. » (AG, Die Krankheit des Propheten)
Mohammed selbst hatte zunächst geglaubt, er sei vom Teufel besessen» Eines Tages kam Mohamed ängstlich ins Haus Khadidschas, zitterte stark und bat seine Frau dar¬um, ihn zuzudecken. Er erzählte ihr von einem Teufel, der ihn habe würgen wollen. Khadidscha beruhigte ihn, dies sei nicht der Teufel, sondern ein Engel aus dem Himmel gewesen.
Später verschlimmerten sich Mohameds Angstzustände so sehr, dass er seiner Frau offenbarte, er wolle zu einem Berg hinaufsteigen und sich von dort aus in den Tod stürzen (A-S,MeA)
Wenn die Offenbarung zu Mohammed herabkam«, sagte er außerdem, »konnte keiner von uns sein Auge zu ihm erheben, nach einem anderen Bericht ward er böse wenn man ihn [dabei] ansah«.46
Der dritte Kalif Uthman Ibn Affan (574—656) erlebte bei einem Besuch im Hause seines Schwiegervaters Mohammed, dass die Augen des Propheten »plötzlich gegen den Himmel gekehrt waren, dann zur rechten Seite; sein Kopf bewegte sich während dieser Zeit, wie wenn er spräche, dann blickte er wieder gegen den Himmel, dann zur Linken und dann zu Uthman«. Auf dessen Frage, was ihm fehle, antwortete er: »ein Koranvers ist mir geoffenbart worden«.47 (AG, Die Krankheit des Propheten)
Aufschlussreich ist nicht zuletzt Mohammeds eigene Ansicht über die Form seiner Offenbarungen; »Ich erhalte sie auf zwei Arten«, erklärte er, »entweder überbringt sie mir Gabriel und sagte mir sie vor, wie ein Mann den andern etwas vorsagt. Solche Offenbarungen entgehen mir biswei¬len, oder die Offenbarung kommt zu mir wie der Ton von Glöckchen, welcher fortdauert, bis ich sie meinem Herzen eingeprägt habe. Diese Offenbarungen entschlüpfen mir nie.«48 (AG, Die Krankheit des Propheten).
» … Mohammeds Anfälle« nahmen gewöhnlich die Form eines Fiebers an, sein Gesicht wurde blass, er bebte und fröstelte und endlich verkündeten große Schweißtropfen auf seinem Gesicht, dass die Krisis eingetreten" war (AG, Die Krankheit des Propheten)
Nach einer Textstelle in der von Abdel el-Malik Ibn Hischam bearbeiteten Biografie Muhammad Ibn Ishags52 sowie auf Äußerungen von Zeid Ibn Tahit, der in Medina Sekretär des Propheten gewesen ist: Auf die Frage, wie Mohammed die Offenbarungen erfahre, soll er nach Ibn Hischain geantwortet haben:
»Manchmal erscheint mir ein Engel in Menschengestalt und spricht mit mir; manchmal vernehme ich aber Töne, wie von einer Schelle oder Glocke, da wird es mir sehr arg; wenn er mich dann verläßt, habe ich aufgenommen, was er mir geoffenbart.« 53 (1190)
Manche Offenbarungen seien ihm aber auch im Traume übermittelt worden, denn Mohammed pflegte öfter zu sagen: »Der Traum eines Pro¬pheten ist Offenbarung.«54 (AG, Die Krankheit des Propheten)
Der Augenzeuge Zaid Ibn Tabit berichtete: »Wenn die Offenbarung zu dem Propheten herabkam, ward er sehr schwer; einst fiel sein Schenkel auf den meinigen, und bei Gott, es gibt keinen so schweren Schenkel, wie der des Gesandten Gottes war.
Zuweilen ward ihm eine Offenbarung, wenn er sich auf seinem Kamele befand, da zitterte es, daß man glaubte, es würde zusammenbrechen und gewöhnlich kniete es nieder.
[...] So oft der Prophet eine Offenba¬rung erhielt, glaubte man, seine Seele würde ihm genommen, da hatte er immer eine Art Ohnmacht und sah wie ein Betrunkener aus.«55 (AG, Die Krankheit des Propheten).
Abdel-Samad schreibt in seinem von dem Freiburger Islamwissenschaftler Ourghi rezensierten Buch „Mohamed Eine Abrechnung“ zu den Symptomen einer Epilepsie bei Mohammed:
Eine andere Erzählung aus seiner Jugend bestä-tigt, er sei plötzlich und ohne Grund auf den Boden vor der Kaaba gefallen. Seine Augen verdrehten sich und starrten auf den Himmel. Er rief nach seinem Onkel und bat ihn, seinen Schambereich zu bedecken.98
Auch der Islamwissenschaftler Tilman Nagel listet eine Reihe von In-dizien auf, die auf eine Erkrankung Mohameds hinweisen:
Erscheinungsformen eines Anfalls wie Schweißausbruch, Be¬nommenheit, Erschöpfung.
Der unter Pseudonym schreibende türkische Arzt Dede Kor-kut listet in seinem Buch »Life Alert: The Medical Case of Muhammad« eine Reihe von Symptomen auf, die Mohamed hatte und die sich auch bei TLE-Patienten wiederfinden.
Das Hören von Glockenklang ist für ihn ein deutlicher Hinweis auf Mohameds Erkrankung.
Über Mohamed wissen wir, dass er Glockenklang und Musik hasste. In einem Hadith sagt er: »Eine Karawane wird von den Engeln nicht begleitet, wenn ein Hund oder eine Glocke dabei ist.01 In einem anderen Hadith äußert er: »Die Glocke ist die Flöte des Teufels.«1°2 Möglicherweise löste das Läuten einer Glo¬cke Anfälle bei ihm aus.
Abbas Sadeghian ist ein iranisch-stämmiger Neuropsycholo-ge, der über lange Erfahrung in der Behandlung von TLE-Patienten verfügt. Auch er bestätigt in seinem Buch »Sword and Seizure: Muhammad's Epilepsy and the Creation of Islam« die Diagnose Temporallappenepilepsie. Für ihn gel-ten das Hören von Glockenklängen und die visuellen Halluzi¬nationen als klare Indizien. Darüber hinaus sieht Sadeghian bei Mohamed Anzeichen für Verhaltensstörungen, Paranoia und Narzissmus.
Zum gleichen Ergebnis kommt der iranische Schriftsteller Ali Sina in seinem Buch »Understanding Mu-hammad«.
Der türkische Arzt Korkut listet eine Reihe wei¬terer Verhaltensstörungen auf, die mit einer Temporallappenepilepsie (TLE) verbunden sind und bei Mohamed auffielen: Emotionalität, Euphorie, Wut, Aggressionen, Schuldgefühle, Depressionen und Suizidgedanken, Hypermoralismus, wechselhafte sexuelle Energie, Hypersexualität, Hypergraphie bzw. Schreibzwang, Para-noia.
Mohammeds betrachtete sich selbst als besessen (ähnlich wie im NT Epileptiker als besessen galten)
Die hier genannten (fettmarkierten) Begleitsymptome wie Ohnmacht/ Dämmerzustand, Zittern, Schaum im Gesicht, Ängste, Gesichtsblässe, Muskeltonusverlust und das Aussehen eines Betrunkenen sprechen klar für eine epileptoide Genese der vermeintlichen Offenbarungen Mohammeds im Temporallappen. Deren Symptome sind:
Auren (80-90%): epigastrisch, psychisch (u. a. affektiv (Angst), dysmnestisch)
weitere iktale Symptome: Verharren, starrer Blick, frühe orale und ipsilaterale manuelle Automatismen, kontralaterale Tonisierung/Dystonie; Reaktivität kann bei rechtsseitigem Anfallsursprung erhalten sein
postiktal: lange Reorientierungsphase, Aphasie bei Einbeziehung der sprach¬dominanten Hemisphäre
Anfälle des lateralen Temporallappens: häufiger auditive Halluzinationen/Illusionen, visuelle Halluzinationen, Spracharrest (dominante Hemisphäre); meist Propagation nach mesiotemporal (Neurologie compact, 2006, S. 219)
Der iranische Neuropsychologe Abbas Sadeghian belegt ausführlichen die Symptome einer Temporallappenepilespie Mohammeds in seinem Buch „Sword and Seizure. Muhammad’s Epilepsy & Creation of Islam“. Dies waren olfaktorische Halluzinationen, Schwitzen, optische und akustische Halluzinationen, motorische Anfallsäquivalente, tonisches Verdrehen der Augen, Hyperreligiosität und sexuelle Verhaltenstörungen (Sword and Seizure. Muhammad’s Epilepsy & Creation of Islam, 69-101)
Gerade die nach seinen Visonen und Anfällen kurzzeitig und anfallsartig als „Offenbarung“ fehlgedeuteten kommentierenden Stimmen, die sein z.T. pathologisches Verhalten gegenüber anderen Menschen rechtfertigend kommentierten, sind – wie auch die offensichtlichen völlig subjektiven Himmels-Höllen-Visionen, Hinweise auf Anfälle des lateralen Temporallappens.
Auch seine Suizidabsichten – die niemals bei mystischen Erfahrungen (wie den Nahtoderlebnissen) berichtet werden, treten gehäuft bei epileptischen Anfällen auf (Komorbidität bei Epilepsie. Psychische Störungen zu wenig beachtet? Tellez-Zenteno JF, Patten SB, Jette N, Williams J, Wiebe S. Psychiatric comorbidity in epilepsy: A population based analysis. Epilepsia 2007;48:2336-44 Info NP 4/2008,32).
Bei Mohammeds epileptischen Anfällen wird es sich also um eine (possible) temporal lobe epilepsy (P)TLE gehandelt haben, da es in bei dieser Epilepsieform ähnlich wie bei einer Nahtoderfahrunge (NDE) immer wieder auch (mit jeder Entladung) zu kurzen religiösen Erlebnissen und Klanghalluzinationen kommt:
Für eine epileptoide Entladung bestimmter Hirnareale beim NDE spricht dabei die Tatsache, daß es in der epileptischen Aura neben einer Hypermnesie zuweilen wie beim NDE zu einer gesteigerten Bewußtseinshelle und intensiven Eindringlichkeit der nicht selten schreckerregenden „inneren" Szenarien kommt. Auch die anfallsartige Plötzlichkeit und kurze Dauer der NDEs und spontaner OBEs sprechen für eine Art epileptoider Entladung, die zu einer sehr schnellen Entwicklung von Bildern/Halluzinationen führt (SCHMIDT‑DEGENHARD 1992, SCHRÖTER‑KUNHARDT 1993).
Auch andere NDE‑Qualitäten wie „... dreamy states, vivid auditory or visual hallucinations, intense personal meaning, affect, feelings of vibrations,. .. sudden insight. .." (PERSINGER & MAKAREC 1993, S. 33) sind durch künstliche oder spontane elektrische Entladungen der Temporallappen induzierbar. Dabei werden solche Erlebnisse wie die NDEs „with significant personal or cosmic significance that has a powerful impact upon subsequent behavior, attitudes, and beliefs. .." (PERSINGER & MAKAREC 1993, S. 33) erlebt; diese Veränderungen beziehen ‑eben wie die NDEs ‑ das ganze Selbst-Gefühl der Person ein und können sehr lange anhalten.
… treten musikalische Halluzinationen besonders bei Tumoren des Temporallappens und bei temporalen epileptischen Foki auf.
Die elektrische Stimulation des Temporallappens führt auch zu gesteigerten Sinneswahrnehmungen, wie sie typisch für das NDE sind (aus: Michael Schröter Kunhardt, Nah- Todeserfahrungen aus psychiatrisch neurologischer Sicht. In: Soeffner H-G, Knoblauch H (Hrsg.), Todesnähe: Interdisziplinäre Zugänge zu einem außergewöhnlichen Phänomen. Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 1999, S. 65-99).
Tatsächlich waren Mohammeds Offenbarungen entweder ein Hören von Stimmen oder ein an eine Nahtoderfahrung erinnerndes Erlebnis:
Muhammad's accounts of his frequent encounters with the angel Gabriel give us some important clues into the nature of his condition. When asked how he received these visions, Muhammad replied that they came to him in two ways. The first was as one man talking to another. This, he said, was not difficult to tolerate. However, the revelations sometimes descended in much more disturbing ways. At these times, Muhammad reported hearing the sound of a bell "until it melted into my heart" and feeling as though the life was coming out of him. He never went through this experience, he said, without feeling that he was about to die.
Narrated Aysha: Al-Harith bin Hisham asked Allah's Apostle."0 Allah's Apostle! How is the divine inspiration revealed to you?" Allah's Apostle replied, "Sometimes it is [revealed] like the ringing of a bell; this form of inspiration is the hardest of all, and then this state passes after I have grasped what is inspired.Sometimes the Angel comes in the form of a man and talkst o me, and I grasp whatever he says." (Al-Bukhari, 1: bk. 1, n. 2)
Mohammeds Überzeugung, hier wichtigste religiöse Offenbarungen empfangen zu haben, wird bei Temporallappenepilepsien und den (folgenden) schizophreniformen Psychosen, die sich bei Mohammed in persistierenden akustischen Halluzinationen zeigten, immer wieder beobachtet:
Schließlich werden bei TLEs und bei schizophreniformen Psychosen i. R. von TLEs auch religiöse Inhalte und religiöse Konversionen beobachtet (WAXMAN& GESCHWIND 1974, 1975, DEWHURST & BEARD 1970).
So beschrieb HOWDEN schon 1872 ein sehr an ein NDE erinnerndes Konversionserlebnis nach einem Krampfanfall:
The patient believed that he was in Heaven. He would appear to have been depersonalized, as it took three days for his Body to be reunited with his soul. `He maintained that God had sent it to him as a means of conversion, that he was now a new man, and had never before known what true peace was. .. He assured me that he was a converted man and that he was convinced he would have no more fits' (DEWHUR$T & BEARD 1970, S. 497).
Bei den schizophrenieähnli¬chen Formen, die zu den Epilepsiepsychosen ohne Bewusstseinsstörun¬gen gehören und in der Literatur übereinstimmend mit der Temporal¬lappenepilepsie assoziiert werden, treten gehäuft Wahnphänomene mit mystisch-religiösen Inhalten auf, auch in Verbindung mit optischen, akustischen und olfaktorischen Halluzinationen.
Ein ähnliches Beispiel für epileptisch ausgelöste religiöse Erfahrungen könnte die katholische Heilige TERESA VON AVILA sein.
Diese war im Alter von 24 Jahren vier Tage lang bewußtlos; als sie wieder zu sich kam, wies sie einen Zungenbiß, Gelenkschäden und schwere Quetschungen auf. Später kam es dann zu akustischen Halluzinationen in Form von Akoasmen und Vogelstimmen, die sie selbst durch geheiligtes Wasser zum Verschwinden brachte.
Für den spanischen Neurologe ESTEBAN GARCIA ALBEA litt TERESA VON AVILA somit an einer `ekstatischen Epilepsie', die überwiegend angenehme Erfahrungen beinhaltete, die sehr an positive und auch an (in diesem Fall ebenfalls positiv erlebte) negative NDEs erinnern:
Wie die Karmeliterin in ihren Büchern beschreibt, werden die Visionen von „einem sehr hellen Licht" eingeleitet. Dem folgen Halluzinationen von Seelen in blühenden Gärten, in denen Vögel singen und Engel musizieren. Auch von mit ... Feuer umgebenen Speeren wurde Theresia durchbohrt. Körperliche Schmerzen und Krämpfe unterlagen einem Gefühl der Wonne, das sich nach den Anfällen einstellte, wie wenn die Seele „in sich gekehrt ist`; ja sie führten sogar zu dem Verlangen, „immer an diesem Schmerz zu leiden" (Arzte Zeitung vom 30.5.1996,17) (aus: Michael Schröter Kunhardt, Nah Todeserfahrungen aus psychiatrisch neurologischer Sicht. In: Soeffner H-G, Knoblauch H (Hrsg.), Todesnähe: Interdisziplinäre Zugänge zu einem außergewöhnlichen Phänomen. Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 1999, S. 65-99).
Der SPIEGEL spricht im Zusammenhang mit den religiösen Erfahrungen bei Schläfenlappenepilepsien sogar von einem Gottmodul:
Hotlinne zum Himmel
Warum beten Menschen Götter an? Bisher grübelten die Kulturforscher über diese Frage nach. Nun bekommen sie Unterstützung von Hirnforschern, die im Geflecht der grauen Zellen den Ursprung der Religion finden wollen. Schon steht eine bestimmte Hirnregion als Sitz Gottes unter Verdacht.
Ein paar Elektroden, einen Monitor, ein Strommessgerät: Mehr benötigte Vilayanur Ramachandran nicht, um Gott auf die Schliche zu kommen. Den Weg wies ihm einer seiner Patienten, dessen Namen er mit Paul angibt.
Paul war 32 Jahre alt, als er erstmals in Ramachandrans Labor an der University of California in San Diego auftauchte, und er hatte sein Leben Gott verschrieben. Er arbeitete als stellvertretender Leiter eines Heilsarmeebüros, sein auffälligstes Merkmal war das wuchtige, juwelenbesetzte Kreuz, das an einer Goldkette um seinen Hals hing. Majestätisch, ohne jeden Anflug von Unsicherheit, schritt er in Ramachandrans Büro und begann von seinen Erleuchtungen zu reden.
Bald dämmerte dem Neurologen, warum ihm Pauls Verhalten so vertraut vorkam: Selbstbewusst war dieser befremdliche Patient, arrogant und überheblich, für Humor fehlte ihm jeder Sinn, sein Interesse galt fast ausschließlich der Religion genau so wird in den Neurologie Lehrbüchern eine „Schläfenlappen¬persönlichkeit" be¬schrieben.